Die Psychologie des Hütchenspiels – auch Becherspiel oder Nussschalenspiel – besteht darin, die MitspielerInnen in den Glauben zu versetzen, sie könnten die Bewegung mit den Augen und ihrem Verstand verfolgen. Bei den Demonstrationsrunden werden die Hütchen ziemlich langsam verschoben, und man kann genau erkennen, wo die Kugel ist. Beim Hütchenspielertrick wird den BeobachterInnen zunächst suggeriert, es gehe in erster Linie um die Geschwindigkeit, die Hütchenspieler an den Tag legen, wenn sie die Hütchen vertauschen. Das ist allerdings nur ein Aspekt des Ablaufs, der auch manch aufgeklärte Menschen an Zauberei denken lässt.
Wesentlich ist aber ein weiteres psychologisches Momentum: Das menschliche Gehirn verlässt sich beim Beobachten des Hütchenspielertricks vor allem auf bisherige Erfahrungswerte, denn beobachtet ein Mensch einen anderen Menschen dabei, wie dieser einen Gegenstand von einer Hand in die andere transferiert, ergänzt das Gehirn die tatsächliche Ausführung der Handlung. Ob der Gegenstand dann wirklich übergeben wird oder nicht, fällt schon gar nicht mehr auf, weil für das Gehirn diese Aktion gewissermaßen schon abgeschlossen ist. Schließlich hat es den Ausgang dieser Handlung oft genug erlebt und ergänzt die fehlende Bewegung aus dem Gedächtnis.
Hinweis: Dieses Erklärung gilt nur für die seriöse und nicht für das betrügerische Variante des Spiels, gleichwohl sich auch diese die psychologischen Merkmale der menschlichen Wahrnehmung zunutze macht.