In einer Befragung von SchauspielerInnen durch Eva Maria Ortmayr (2021) zeigte sich, dass für alle die Bewegung beim Lernen eine bedeutende Rolle spielt. „Wenn sie den Text schon beherrschen und kein Textbuch mehr benötigen, wiederholen sie den Text je nach Lernumgebung laut oder leise im Gehen, beim Rudern oder auch im Fitnessstudio. „Der Text geht über den Körper, über die körperliche Bewegung in den Geist“ (…). Die Bewegung wird mit der rhythmischen Gliederung in Verbindung gebracht und erhöht die Behaltensleistung“ (S. 128). „Alle Befragten gaben an, dass sie gerne in der freien Natur lernen. „Am besten, hab ich festgestellt, ist Lernen in der freien Natur, beim Spazierengehen. Wenn das Gehirn sauerstoffdurchblutet ist, geht der Prozess des Lernens viel, viel schneller“ (…). Die Natur als Lernort wird immer in Zusammenhang mit Bewegung genannt, ein Proband lernt am liebsten beim Rudern. Aus den Aussagen ergibt sich auch, dass die Natur erst aufgesucht werden kann, wenn sie das Textbuch nicht mehr benötigen. Sie wenden hier vor allem die Strategien Mnemotechnik und artikulatorische Enkodierung an“ (S. 142f).
Literatur
Ortmayr, Eva Maria (2021). Zur Planung und Durchführung von Lernprozessen am Beispiel von Schauspielern. Eine empirisch-qualitative Untersuchung. Dissertation. Universität Potsdam.
WWW: https://publishup.uni-potsdam.de/frontdoor/index/index/docId/49953 (21-04-12)