Eine Untersuchung von Ballarini, T. et al. (2021) hat gezeigt, dass die Befolgung einer mediterranen Ernährung Menschen mit hohem Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit vor einer Verschlechterung des Gedächtnisses und vor mediotemporaler Atrophie schützen kann. Diese Erkenntnisse deuten also darauf hin, dass die mediterrane Ernährung ein protektiver, modifizierbarer Lebensstilfaktor gegen Alzheimer-bedingte Neurodegeneration und eine Verschlechterung des Gedächtnisses ist, wobei diese Vorteile durch eine Reduktion von Amyloidose und Tau-Pathologie vermittelt zu werden scheinen. Demnach könnten diätetische Interventionen helfen, die Alzheimer-Krankheit bei Risikopersonen zu verzögern.
Die Daten dieser Untersuchung wurden unter Verwendung linearer Regressionsmodelle in einer Querschnittsstudie an Menschen mit normaler Kognition und Probanden mit höherem Risiko für die Alzheimer-Krankheit aufgrund des Vorhandenseins einer subjektiven oder leichten kognitiven Beeinträchtigung oder eines Verwandten mit der Erkrankung erhoben. Da es sich um ein Querschnittdesign handelt, sind zwar keine kausalen Schlüsse möglich, doch dürfte die vorteilhafte Wirkung der Befolgung einer mediterranen Ernährung auf die Gedächtnisfunktion durch Erhaltung des Hirnvolumens in mediotemporalen Regionen vermittelt worden sein.
Literatur
Ballarini, T. et al. (2021). Mediterranean Diet, Alzheimer Disease Biomarkers and Brain Atrophy in Old Age. Neurology, doi:10.1212/WNL.0000000000012067.
Stangl, W. (2021). Stichwort: ‚Morbus Alzheimer‘. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
WWW: https://lexikon.stangl.eu/16416/morbus-alzheimer/comment-page-1#comment-10888 (21-11-03)