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Zusammenhang zwischen Hunderasse und Verhalten

    Bei der Wahl eines Hundes achten die meisten Menschen in erster Linie auf die Rasse, die jedoch nur in geringem Ausmaß das Verhalten der Tiere bestimmt, d. h., die Persönlichkeiten der Tiere sind selbst innerhalb einer Rasse bei jedem Hund verschieden. Die modernen Haushunderassen sind erst etwa 160 Jahre alt und das Ergebnis der Selektion vor allem auf bestimmte kosmetische Merkmale. Den daraus resultierenden modernen Hunderassen werden bis heute Verhaltensmerkmale zugeschrieben, die zum Teil auf ihre früheren Einsatzgebiete zurückzuführen sind. Um zu untersuchen, wie die Genetik mit den Rassemerkmalen zusammenhängt, sequenzierten Morrill et al. (2022) die DNA von mehr als zweitausend reinrassigen Hunden und Mischlingen. Diese Daten wurden in Verbindung mit Erhebungen bei den Besitzern verwendet, um Gene zu kartieren, die mit Verhaltensmerkmalen und körperlichen Eigenschaften verbunden sind.

    Obwohl viele körperliche Merkmale mit Rassen assoziiert waren, war das Verhalten bei einzelnen Hunden sehr viel variabler. Im Allgemeinen war die Vererbbarkeit physischer Merkmale ein besserer Prädiktor für die Rasse, aber nicht unbedingt ein Prädiktor für die Abstammung von gemischten Rassen. Unter den Verhaltensmerkmalen war die Kommandofähigkeit, d. h., wie gut Hunde auf menschliche Kommandos reagieren, am stärksten nach Rasse vererbbar, variierte jedoch erheblich zwischen den Hunden. Daher ist die Hunderasse im Allgemeinen ein schlechter Prädiktor für individuelles Verhalten und sollte nicht als Entscheidungsgrundlage für die Auswahl eines Hundes dienen. Viele Verhaltensweisen von Hunden sind zwar vererbbar, werden aber stark von verschiedenen Genen und der Umwelt beeinflusst. Das bedeutet, dass die Rasse allein nur etwa neun Prozent der Unterschiede im Verhalten und Temperament einzelner Hunde erklärt, während das Alter und das Geschlecht des Hundes eine größere Rolle spielen. Daher sollte man sich bei der Wahl eines Haustiers nicht nur auf Vorurteile gegenüber bestimmten Rassen verlassen, denn die Rasse entscheidet nicht darüber, ob man mit einem Hund glücklich werden kann.

    Literatur

    Morrill, Kathleen, Hekman, Jessica, Li, Xue, McClure, Jesse, Logan, Brittney, Goodman, Linda, Gao, Mingshi, Dong, Yinan, Alonso, Marjie, Carmichael, Elena, Snyder-Mackler, Noah, Alonso, Jacob, Noh Hyun, Ji, Johnson, Jeremy, Koltookian, Michele, Lieu, Charlie, Megquier, Kate, Swofford, Ross, Turner-Maier, Jason, White, Michelle E., Weng, Zhiping, Colubri, Andrés, Genereux, Diane P., Lord, Kathryn A. & Karlsson, Elinor K. (2022). Ancestry-inclusive dog genomics challenges popular breed stereotypes. Science, 376, doi:10.1126/science.abk0639.