In der Psychologie bezieht sich der Begriff „Mirroring“ auf ein Konzept, das in verschiedenen Zusammenhängen verwendet wird, um das Verhalten und die Reaktionen von Menschen zu beschreiben, wenn sie Emotionen, Gesten, Ausdrücke oder Verhaltensweisen anderer Menschen nachahmen oder imitieren. Dieses Phänomen tritt in der Regel unbewusst auf und steht in engem Zusammenhang mit sozialer Interaktion. Bewusstes Spiegeln wird vor allem in therapeutischen Kontexten eingesetzt, um eine bessere Beziehung zwischen Therapeut und Klient aufzubauen, da es dem Klienten das Gefühl gibt, verstanden und unterstützt zu werden. Es kann aber auch in zwischenmenschlichen Beziehungen zur Verbesserung der Kommunikation und zum Abbau von Konflikten beitragen, da es die Fähigkeit fördert, sich in die Perspektive anderer hineinzuversetzen.
Mirroring bezieht sich häufig auf die Nachahmung nonverbaler Kommunikationselemente wie Körperhaltung, Gestik, Mimik und Tonfall, da es in einem Gespräch möglich ist, unbewusst die Körperhaltung oder Gestik des Gegenübers nachzuahmen. Beim Mirroring werden oft unbewusst Gesten oder Körperhaltungen des Gegenübers nachgeahmt, denn lehnt sich ein Gesprächspartner oder eine Gesprächspartnerin zurück und schlägt die Beine übereinander, so tut dies nach einer Weile auch der oder die andere.
Mirroring kann auch ein Zeichen von Empathie sein, denn wenn eine Person die Emotionen oder den Gemütszustand einer anderen Person nachahmt, kann dies darauf hindeuten, dass sie sich in die Gefühle und Erfahrungen der anderen Person einfühlt. Das Unterbewusstsein des Gesprächspartners registriert das Spiegeln und signalisiert ein Gefühl von Harmonie und Übereinstimmung, wobei der natürliche Prozess des Spiegelns in der Regel wechselseitig ist. Voraussetzung ist allerdings, dass sich beide Personen wohl fühlen, so dass Mirroring häufig in harmonischen Beziehungen zu beobachten ist.
Mirroring kann soziale Bindungen stärken, denn wenn Menschen miteinander in Resonanz treten und sich gegenseitig imitieren, kann dies ein Gefühl der Verbundenheit und Gemeinschaft fördern.
Die Forschung hat gezeigt, dass das menschliche Gehirn über Spiegelneuronen verfügt, die an der Fähigkeit zur Nachahmung und zum Mirroring beteiligt sind, da diese Neuronen sowohl dann feuern, wenn eine Person eine Handlung ausführt, als auch dann, wenn sie eine ähnliche Handlung bei einer anderen Person beobachtet.
In einigen Kontexten, wie z.B. dem neurolinguistischen Programmieren, wird die Technik des Mirroring häufig verwendet, um andere Menschen zu manipulieren, da bei dieser Technik der Körpersprache des Gegenübers besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Das bedeutet, dass Wortwahl, Mimik und Gestik des Gegenübers bewusst gespiegelt werden, um beim Manipulierten das Gefühl zu erzeugen, mit einem Gleichgesinnten zu kommunizieren.
Der Begriff „Mirroring“ leitet sich vom englischen Wort „Mirror“ (Spiegel) ab.