Frühere Studien zur Ähnlichkeit zwischen menschlichen Paaren haben Beweise für positive Beziehungen von Merkmalen gefunden, sodass nun Horwitz et al. (2023) formale Meta-Analyse menschliche Partnerkorrelationen über mehrere Merkmalskategorien einer großen britischen Stichprobe hinweg untersuchten. Dabei hat man systematische Übersichten und Meta-Analysen mit zufälligen Effekten zu den Korrelationen zwischen männlichen und weiblichen Partnern in 22 Merkmalen durchgeführt, die häufig von Psychologen, Wirtschaftswissenschaftlern, Soziologen, Anthropologen, Epidemiologen und Genetikern untersucht werden.
Obwohl viele Modelle in der Genetik davon ausgehen, dass die Paarung von Menschen rein zufällig erfolgt, zeigte diese Studie, dass diese Annahme wahrscheinlich falsch ist. Neben dem Merkmal des Alters war der Zusammenhang bei politischen und religiösen Einstellungen, beim Bildungsniveau und bei bestimmten IQ-Messwerten besonders hoch, aber auch bei Merkmalen wie Rauchen und Alkoholkonsum. Bei einigen Merkmalen wie der Extravertiertheit gab es überhaupt keinen Zusammenhang, sodass die Annahme, dass Extrovertierte Introvertierte bevorzugen oder dass Extrovertierte andere Extrovertierte mögen. Bei nur drei Merkmalen des Datensatzes fand man einen negativen, schwachen Zusammenhang, und zwar beim Chronotyp, bei der Neigung zur Sorge und bei Hörproblemen.
Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass selbst in Situationen, in denen Menschen scheinbar die Wahl haben, wie sie ihre Beziehungen gestalten, unbewusste Mechanismen am Werk sein können, die ihnen nicht vollständig bewusst sind. So könnten sich Paare in vielen Merkmalen ähneln, weil sie in derselben Gegend aufgewachsen sind oder sich zu ähnlichen Menschen hingezogen fühlen, und manche Paare werden sich sogar ähnlicher, je länger sie zusammen sind.
Siehe dazu auch Partnerwahl als Spiegel der Sehnsüchte.
Literatur
Horwitz, Tanya B., Balbona, Jared V., Paulich, Katie N. & Keller, Matthew C. (2023). Evidence of correlations between human partners based on systematic reviews and meta-analyses of 22 traits and UK Biobank analysis of 133 traits. Nature Human Behaviour, doi:10.1038/s41562-023-01672-z.