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Wiederholung ist nicht die Mutter allen Lernens, sondern höchstens die Schwiegermutter

    In einem Interview mit dem Kurier erklärt der Neurophysiologe Jürgen Sandkühler, dass das sture Wiederholen von Vokabeln und Formeln wenig bringt. Für ihn ist das Wiederholen daher nicht die Mutter des Lernens, sondern er spricht lieber von der „Schwiegermutter allen Lernens“. Wiederholung ist seiner Meinung nach zwar eine mögliche, aber nicht die beste Lernmethode, denn um etwas dauerhaft in den Köpfen zu verankern, müssen die Dinge eine Bedeutung haben, so dass nichtssagende Fakten schnell wieder vergessen werden. Durch Wiederholung gaukelt man dem Gehirn nur vor, dass diese Wörter wichtig sind. Da die Menschen über Jahrhunderte durch stupides und freudloses Wiederholen gelernt haben, wird dies auch heute noch so gehandhabt, auch in der Schule. Dort fehlt den jungen Menschen oft jeder Bezug zum Lernstoff, die Lehrpläne sind voll mit Dingen, die für die Kinder nicht im geringsten relevant sind. Sie lernen nicht für das Leben, sondern für die Noten, was dazu führt, dass Dinge schnell wieder vergessen werden, weil das Gehirn sich davor schützt, mit irrelevanten Fakten belastet zu werden.

    Literatur

    https://kurier.at/index.php/wissen/lernen-lernen-hirnforscher-sandkuehler-erklaert-wie-es-geht/400347568 (18-12-09)