Von Prüfungsangst spricht man, wenn eine Person eine starke Divergenz zwischen den Anforderungen, die in einer konkreten Prüfungssituation an sie gestellt werden, und der Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und Verhaltensmöglichkeiten erlebt. Hinzu kommt ein Gefühl der Ohnmacht im Umgang mit dieser empfundenen Diskrepanz. Dies äußert sich häufig in mangelndem Selbstvertrauen oder auch in exzessivem Verhalten, wie z.B. dem wiederholten und völlig unnötigen Einsortieren der Utensilien auf dem Tisch. Auch fällt es den Betroffenen zunehmend schwerer, sich zu konzentrieren, was die Selbststrukturierung und Planung des Prüfungsablaufs erheblich beeinträchtigen kann. Dass sie in den meisten Fällen bereits zu diesem Zeitpunkt das eigene Versagen antizipieren und sich das Versagensszenario vorstellen, ist ein weiterer wesentlicher Störfaktor.