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Plagt Sie ständig ein schlechtes Gewissen?

    Es gibt viele Menschen mit übersteigerten Schuldgefühlen, wobei Psychologinnen und Psychologen die Ursachen dafür in der Kindheit und der Erziehung sehen. Aber auch Traumata, schlechte Erfahrungen, ungesunde Beziehungen oder bestimmte psychische Erkrankungen können der Grund dafür sein, dass Menschen sich ohne sichtbaren Anlass und auf ungesunde Weise schuldig fühlen. Schuldgefühle sind eine oft als negativ wahrgenommene soziale Emotion, die bewusst oder unbewusst einer Fehlreaktion, Pflichtverletzung oder einem anderen Fehlverhaltens folgen. Körperliche Reaktionen sind dabei Erröten, Schwitzen, eventuell sogar depressive Verstimmungen oder körperliche Symptome wie eine Magenverstimmung, die vergleichbar mit denen bei Scham oder Angst sind, meist aber schwächer ausgeprägt auftreten.

    Für den Betrachter können Schuld, Scham und Verantwortungsgefühl leicht verwechselt werden, d. h., eine Abgrenzung ist häufig schwierig. Untersuchungen zeigen übrigens, dass wer sich schämt, sich oft wertlos oder machtlos fühlt, während Schuldgefühle eher dazu führen, dass man Reue oder Druck empfindet. Schuldgefühle richten den Blick des Menschen eher auf das, was in Zukunft zu tun oder zu lassen ist, während das bei Scham nicht der Fall ist.

    Nach amerikanischen Untersuchungen von Sozialpsychologen wirken Menschen, die besonders zu Schuldgefühlen neigen, vertrauenswürdiger, denn sie übernehmen oft mehr Verantwortung, und nutzen dieses Vertrauen seltener aus. Das liegt vermutlich daran, dass diese Menschen oft im Vorhinein über Schuld nachdenken, die sie auf sich nehmen, wenn sie falsch handeln. So sind MitarbeiterInnen vor allem dann vertrauenswürdig, wenn sie eine starke Verantwortung für ihr Handeln empfinden und sich bei Fehlentscheidungen schuldig fühlen.

    Literatur

    Stangl, W. (2001). Stichwort: Schuldgefühl. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik.
    WWW: https://lexikon.stangl.eu/5142/schuldgefuhl (2001-07-24)