Autogenes Training wird häufig als therapeutischer Ansatz in der multimodalen Schmerztherapie eingesetzt. Kohlert et al. (2021) haben in einer systematischen Übersichtsarbeit und Meta-Analyse die Wirksamkeit von Autogenem Training bei Personen mit chronischen Schmerzen im Vergleich zu passiven und aktiven Kontrollgruppen untersucht. Insgesamt wurden dreizehn geeignete Studien mit über fünfhundert TeilnehmerInnen identifiziert. Meta-Analysen mit zufälligen Effekten ergaben einen signifikant positiven, moderaten Effekt von Autogenem Training auf den primären Endpunkt Schmerz im Vergleich zu passiven Kontrollgruppen. Alle Studien schlossen Menschen mit chronischen Schmerzen ein, darunter Kopfschmerzen (Spannungskopfschmerz, Migräne), Thoraxschmerzen bei kardialem Syndrom sowie Schmerzen bei Multipler Sklerose, Krebs, rheumatoider Arthritis bzw. Reizdarmsyndrom. Die Gesamtheit der Befunde zeigte auch, dass Autogenes Training im Vergleich zur Standardbehandlung zu einer signifikant stärkeren Reduktion der Schmerzen führt, allerdings war in Hinblick auf die Schmerzreduktion Autogenes Training im direkten Vergleich zu anderen psychologischen Interventionen wie Progressiver Muskelentspannung oder Selbsthypnose nur gleichermaßen wirksam. Zwar konnten auf diese Weise die positiven Auswirkungen von Autogenem Training auf die Schmerzlinderung nachgewiesen werden, aber die Ergebnisse sind anfällig für Verzerrungen. Für den Einsatz von Autogenem Training spricht aber, dass es vergleichsweise einfach zu erlernen ist und nach dem Erlernen selbständig durchgeführt werden kann.
Literatur
Kohlert, A., Wick, K., & Rosendahl, J. (2021). Autogenic Training for Reducing Chronic Pain: a Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Controlled Trials. International journal of behavioral medicine, doi:10.1007/s12529-021-10038-6.