Obgleich Menschen dazu tendieren, Toleranz gegenüber anderen aufzubringen, fällt es ihnen häufig schwer, eigene Fehler zu verzeihen. Die Ursachen hierfür sind in der Sozialisation sowie in der vorherrschenden Leistungsgesellschaft zu finden, in der das Akzeptieren von Fehlern nicht vorgesehen ist. Das Streben nach Perfektion und die daraus resultierende Selbstkritik können zu einer Spirale der Selbstvorwürfe führen, welche das Selbstbild und die Lebensfreude beeinträchtigen. Um dieser negativen Spirale zu entkommen, ist es essenziell, Selbstvergebung zu praktizieren und Fehler als unvermeidbar zu akzeptieren.
Die Fähigkeit zur Selbstvergebung korreliert mit einer höheren Resilienz gegenüber Stress. Um einer Negativspirale zu entkommen, ist es unerlässlich, den Frust anzuerkennen, wobei ein bewusster Wechsel der Perspektive vonnöten ist. Als hilfreich erweist sich die Reflexion der Frage, wie man sich in derselben Situation gegenüber einem guten Freund äußern würde. Ferner kann ein Fehler positive Aspekte beinhalten, die es ermöglichen, für die Zukunft zu lernen. Darüber hinaus empfiehlt ein Psychotherapeut, die Selbstachtung durch ein tägliches Ritual des Eigenlobs zu stärken. Dies kann durch positive Rückmeldungen von Freunden unterstützt werden. Selbstachtung und Selbstliebe stellen demnach grundlegende Elemente für ein glückliches und souveränes Leben dar.