Porcu et al. (2022) untersuchten an Mäusen, wie sich das Tageslicht auf den Körper und den zirkadianen Rhythmus auswirkt, um die Mechanismen zu erforschen, die durch das Tageslicht im Gehirn beeinflusst werden. Sie konzentrierten sich dabei auf bestimmte Hirnregionen der Mäuse, wie den suprachiasmatischen Kern, der bei Säugetieren für die innere Uhr zuständig ist, und den paraventrikulären Kern, der dafür verantwortlich ist, wie das Gehirn auf Stress reagiert und die Stimmung reguliert.
Bei den Mäusen simulierten sie im Labor den Sommer- und Winterrhythmus des Tageslichts, wie er in einigen nordischen Regionen üblich ist. Eine Gruppe von Mäusen war 15 Tage lang fünf Stunden Tageslicht und 19 Stunden Dunkelheit ausgesetzt, während es bei einer zweiten Gruppe von Mäusen genau umgekehrt war.
Nach den Sommertagen wurden die Neuronen im Gehirn der Mäuse angeregt, mehr vasoaktives intestinales Peptid zu produzieren, während unter den Winterbedingungen das Pepsin Neuromedin S. produziert wurde. Man hatte die Käfige der Mäuse mit Laufrädern ausgestattet, um ihre tägliche Aktivität zu überprüfen. Die Mäuse, die bekanntermaßen nachtaktiv sind, waren aktiver, wenn sie weniger Tageslicht hatten, begannen früher zu laufen und hielten länger durch als die Mäuse der anderen Gruppe. Beim Menschen ist es natürlich umgekehrt, denn diese sind an längeren Tagen aktiver.
Literatur
Porcu, A., Nilsson, A., Booreddy, S., Barnes, S., Welsh, D. K. & Dulcis, D. (2022). Seasonal changes in day length induce multi-synaptic neurotransmitter switching to regulate hypothalamic network activity and behavior. Science Advances, doi:10.0.4.102/sciadv.abn9867.