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Auch Mäuse werden reisekrank

    Reisekrankheit ist ein evolutionär entstandener Mechanismus, der durch Diskrepanzen zwischen bewegungsbezogenen sensorischen Informationen und dem visuellen und Bewegungsgedächtnis der Vergangenheit verursacht wird und zu Unwohlsein mit Hypolokomotion, Hypothermie, Hypophagie und Übelkeit führt.

    Machuca-Márquez et al. (2023) konnten nun die zentrale Rolle von Cholecystokinin für bewegungsinduziertes Unwohlsein bei Mäusen nachweisen, die rotiert worden waren: Einige Mäuse zeigten nach der Rotation Symptome der Reisekrankheit: Die Körpertemperatur der Tiere sank, sie mieden das Fressen und kauerten sich in ihren Käfigen zusammen. Die Analyse der Zellen im Gehirn der Tiere zeigte, dass bestimmte Nervenzellen aktiv waren, wenn die Mäuse Krankheitssymptome zeigten. Einige dieser Nervenzellen produzierten das Protein VGLUT2, und die Inaktivierung von Neuronen, die das Protein VGLUT2 enthielten, unterdrückte die meisten Symptome der Reisekrankheit.

    Literatur

    Machuca-Márquez, Pablo, Sánchez-Benito, Laura, Menardy, Fabien, Urpi, Andrea, Girona, Mònica, Puighermanal, Emma, Appiah, Isabella, Palmiter, Richard D., Sanz, Elisenda & Quintana, Albert (2023). Vestibular CCK signaling drives motion sickness–like behavior in mice. Proceedings of the National Academy of Sciences, 120, doi:10.1073/pnas.2304933120.