Wer die Bedürfnisse des eigenen Körpers lesen kann, dem fällt es bekanntlich leichter, ihm jene Bewegung zu geben, die er wirklich benötigt, d. h., es macht keinen Sinn, gegen den »inneren Schweinehund« zu kämpfen, den es wohl gar nicht gibt, sondern man sollte lernen, mehr darauf zu achten, wann welche Form von Bewegung guttut, um sich dann nach diesen positiven Impulsen zu richten. Bei einer einfachen Übung zur Körperwahrnehmung bzw. Haltungsübung sollte man sich fragen: Sitzt oder steht man im Augenblick aufrecht und gerade, also etwa wie ein französisches Baguette, oder erinnert die gekrümmte Haltung des Rumpfes eher an ein gebogenes Croissant? Falls man dabei registriert, dass man zur Croissant-Fraktion gehört, ist es die Aufgabe, im Sitzen und Stehen jeweils immer wieder eine aufrechte Haltung einzunehmen.
Im Sitzen stellt man die Füße bequem breit auf den Boden, also nicht übereinandergeschlagen oder unter den Stuhl gezogen. Statt das Kreuz durchzudrücken, richten man Swing Aufmerksamkeit auf das Brustbein und hebt dieses leicht an; gleichzeitig lässt man das Kinn ganz leicht nach vorne fallen, denn sonst überstreckt man den Nacken. Die Schultern sind dabei locker und der Bauch sollte entspannt sein, nicht eingezogen.
Im Stehen stallt man die Füße in der Breite, die gerade bequem ist, das Gewicht etwa gleich verteilt, und hebt leicht das Brustbein und lässt gleichzeitig das Kinn leicht Richtung Brust sinken. Dabei achtet man auch hier auf eine moderate Körperspannung, die Schultern sind entspannt, die Bauchatmung sollte locker möglich sein.
Dabei fragt man sich immer wieder, ob die Haltung einem geraden Baguette oder einem krummen Croissant entspricht, und bringt sich immer wieder in die aufrechte Haltung. Dabei hilft es, wenn man nicht versucht, perfekt gerade zu sitzen oder zu stehen, sondern nur bemüht, sich einfach etwas aufrechter halten. Die Embodiment-Forschung hat in den vergangenen Jahren Belege dafür gefunden, dass eine aufrechte Körperhaltung die Stimmung verbessert und wach macht, während ein krummer Rücken dagegen die Stimmung drückt und anfällig für Frustration macht. Einerseits schult diese Übung, den Körper und seine Empfindungen im Alltag besser wahrzunehmen, andererseits kann eine Änderung der Sitz- und Stehhaltung eine Aktivierung bewirken und eine Stimmungsaufhellung herbeiführen.
Bewegen Sie sich besser!: Mit Bewegungsperlen und der richtigen Motivation durch jeden TagUnter Verwendung von
https://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/koerperhaltung-tipps-fuer-richtiges-sitzen-und-stehen-a-1203092.html (22-04-15)