Es ist grundsätzlich kein Zeichen von Demenz, wenn die Gedächtnisleistung mit zunehmendem Alter abnimmt, denn dass man sich Namen schlechter merken kann oder vergisst, warum man in einen Raum gegangen ist, ist ganz normal. Einer der häufigsten Gründe dafür, dass man sich nicht erinnern kann, ist aber gar nicht Vergesslichkeit, sondern mangelnde Aufmerksamkeit, also wenn man sich etwas nicht richtig eingeprägt hat und gar keine Erinnerungsspur angelegt wurde. Besonders gut merkt man sich dagegen Dinge, Menschen oder Situationen, die eine persönliche emotionale Bedeutung haben. Je wichtiger eine Sache für einen Menschen ist und je mehr Aufmerksamkeit er oder sie darauf richtet, desto besser kann er oder sie diese im Gedächtnis behalten. Wenn jemandem etwa ein Wort buchstäblich auf der Zunge liegt, kommt er oder sie oft umso weniger darauf, je mehr er oder sie darüber nachdenkt. Die Ursache dafür ist, dass eine erste falsche Assoziation durch weiteres Nachdenken zunehmend gestärkt wird, d. h., das Gedächtnis wird auf eine falsche Fährte gelockt und dadurch blockiert. Erst wenn man es schafft, die Gedanken loszulassen, fällt die gesuchte Information in der Regel bald mühelos wieder ein.