Zum Inhalt springen

Was ist Dummheit?

    Dummheit stellt sich in die erste Reihe,
    um gesehen zu werden.
    Der Verstand stellt sich zurück,
    um zu sehen.
    Carmen Sylva (Prinzessin Elisabeth Pauline Ottilie Luise zu Wied)

    Dummheit ist nach Ansicht der Psychiaterin Heidi Kastner weniger eine Persönlichkeitseigenschaft als ein Verhalten, das sich in bestimmten Handlungen manifestiert, wobei bei manchen Menschen dumme Handlungen häufiger vorkommen als bei anderen. Dummheit kann auf einer situativ veränderbaren Haltung beruhen, sodass man eher dem Gefühlten als dem Erkennbaren nachgeht, Entscheidungen ohne ausreichende Informationen als Entscheidungsgrundlage trifft. Dummheit ist vor allem dann sehr nahe, wenn man eher den eigenen Emotionen nachrennt, als auf Fakten zu hören, denn Fakten können manchmal unbequem sein und das ist unattraktiv. Daher bleibt man dann lieber beim Gefühlten und ignoriert die Fakten.

    Dummheit in einem fortgeschritteneren Stadium zeigt sich darin, wenn man das langfristige Schädigungspotenzial für sich oder andere nicht bedenkt oder ausblendet, wenn man generell allen Fakten misstraut. In diesem Fall wirdes doch schon eher eine Persönlichkeitseigenschaft. Es ist ein Verhalten, das prinzipiell sehr viel Schädigungspotenzial beinhaltet und das man immer wieder antrifft und immer wieder zu Erstaunen führt.

    Dummheit hat nach Meinung von Kastner nicht zugenommen, sie ist ein stabiler und beachtenswerter Bestandteil der Conditio Humana, und man sollte immer mit ihr rechnen. Allerdings hat die Dummheit aufgehört, sich zu schämen, sondern es ist salonfähig geworden, dumme Positionen lauthals herauszuschreien, wobei man sich nicht zuletzt auf Grund der neuen Medien ziemlich sicher sein kann, dass man für jede noch so unsägliche Position irgendwelche Mitstreiter findet. In der Gruppe ist man dann stark und hat auf jeden Fall recht, denn wenn viele glauben, was ich glaube, kann man ja nicht falsch liegen.