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Rosenkranzbeten zur Stressreduktion

    Nach Ansicht der Gehirnforscherin Manuela Macedonia kann Rosenkranzbeten aufgrund seiner strukturierten Form und seiner Dauer zu anderen Arten der Meditation, wie zum Beispiel der buddhistischen Meditation der Liebe (Metta) gezählt werden. Meditation und Gebet reduzieren das Stresshormon Cortisol und sorgen für den gesunden Schaltrhythmus zwischen zwei wichtigen Netzwerken im Gehirn, dem Aufmerksamkeits- und dem Ruhemodus-Netzwerk. Das erste ist aktiv, wenn wir denken, lernen, Probleme bearbeiten, Entscheidungen treffen, usw. Das zweite löst im Wachzustand das erste ab und ermöglicht ihm eine Verschnaufpause. So schauen wir kurz in die Luft und denken an nichts. Die regelmäßige Abwechslung beider Netzwerke sorgt dafür, dass wir geistig leistungsfähig und psychisch gesund bleiben.

    Hat der Mensch Dauerstress, antwortet er mit Flucht- oder Angriffsverhalten, wofür er maximale Aufmerksamkeit braucht. Ergebnis: Das Ruhemodus-Netzwerk schaltet sich seltener ein. Wir können nicht mehr klar denken und wir sind Burnout-gefährdet. Aus Sicht des Gehirns ist Rosenkranzbeten somit eine unbewusste Maßnahme zur Stressreduktion, eingebettet in unserer christlichen Tradition, mit Worten, die wir alle kennen, und den Werten, die wir bereits in unserer Kindheit im Katechismus gelernt haben.

    Literatur

    OÖN vom 18. Dezember 2021