Das Selbstwertgefühl ist in erster Linie ein Gefühl, und wenn es leicht erschüttert wird, nennt man es instabiles Selbstwertgefühl. Menschen mit einem stabilen Selbstwertgefühl hingegen zweifeln nicht sofort an ihren grundlegenden Fähigkeiten, wenn etwas schief geht, denn sie können anerkennen, dass das Leben nicht immer unfallfrei verläuft, und fühlen sich dadurch nicht persönlich angegriffen. Ein gesundes Selbstwertgefühl kann man ganz einfach stärken, indem man gut für sich sorgt, denn so signalisiert man sich selbst: Ich bin es mir wert. Vielleicht hilft diese kleine Übung: Ich bin es mir wert!
Ganz praktisch im Alltag: Man macht eine Pause, wenn man erschöpft ist, gönnt sich einen Spaziergang, wenn man frische Luft braucht, oder nimmt sich genügend Zeit zum Essen und Schlafen.
Eine weitere Möglichkeit, sich seines Wertes bewusst zu werden, besteht darin, sich wertvoll zu verhalten, zum Beispiel indem man zum Geber wird, das heißt, anderen im Rahmen seiner Möglichkeiten bewusst Unterstützung, Mitgefühl und Wertschätzung zukommen lässt.
Im Übrigen sollte man das Gefühl „Ich bin es wert“ stärken, indem man annimmt, wenn sich jemand für seine Hilfe bedankt, und nicht abwehrt, wie es so viele Menschen tun. Oder wenn jemand ein Kompliment macht, denn bewusste Dankbarkeit führt zurück zum wahren Wert.
Natürlich gibt es Menschen, die nicht selbstkritisch genug sind, denn es gibt Kollegen, die nie einen Fehler an sich sehen, oder Verwandte, die mit ihrer Selbstüberschätzung nerven. Aber Sie müssen nicht befürchten, gleich so zu werden wie diese Menschen, wenn Sie Ihre Neigung zur Selbstkritik ein wenig dämpfen. Solange Sie andere nicht abwerten, um sich selbst besser zu fühlen, bleiben Sie ein durch und durch angenehmer Mensch.