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Was versteht man unter Nomophobie?

    Nomophobie – no mobile phone phobia – beschreibt die irrationale Angst, ohne sein Smartphone oder außerhalb der Reichweite eines Mobilfunknetzes zu sein. Es handelt sich um ein relativ neues, aber zunehmend verbreitetes Phänomen, das oft als eine Form der modernen Abhängigkeit betrachtet wird. Nomophobie äußert sich in verschiedenen Symptomen, darunter Angst, Stress und Panikattacken, wenn man das Handy vergisst, der Akku leer ist, kein Netz verfügbar ist oder das Gerät verloren geht. Betroffene verspüren oft einen starken Drang, ständig erreichbar zu sein und ihre sozialen Netzwerke zu überprüfen. Diese Angst kann zu psychischen und physischen Beschwerden führen, wie erhöhter Herzfrequenz, Atemnot, Schlaflosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Die ständige Verfügbarkeit von Informationen und die Vernetzung über soziale Medien tragen dazu bei, dass Nomophobie immer häufiger auftritt.

    Typische Beispiele für Nomophobie sind das wiederholte Überprüfen des Handys, selbst wenn es keinen Grund dafür gibt, die Angst vor einem leeren Akku, die dazu führt, dass man stets ein Ladegerät oder eine Powerbank mit sich führt, und das Gefühl der Isolation, wenn man nicht online ist. Oft führt die Angst, etwas Wichtiges zu verpassen (Fear of Missing Out, kurz FOMO), zu zwanghaftem Verhalten. Die Forschung zu Nomophobie ist noch jung, aber Studien haben bereits Zusammenhänge zwischen übermäßiger Handynutzung und psychischen Belastungen festgestellt. Die Anerkennung als offizielle psychische Störung steht noch aus, aber die Symptome ähneln denen anderer technologischer Abhängigkeiten.

    Literatur

    Bragazzi, N. L., & del Puente, G. (2014). A proposal for including nomophobia in the new DSM-V. Psychology Research and Behavior Management, 7, 155–160.
    King, A. L. S., Valença, A. M., Silva, A. C. O., Siqueira, C. M. B., Baczynski, T., & Nardi, A. E. (2014). Nomophobia: dependence or phobia? Clinical Practice & Epidemiology in Mental Health, 10(1), 28–32.
    Yildirim, C., & Correia, A. P. (2015). Exploring the dimensions of nomophobia: Developing and validating a questionnaire using mixed-methods. Computers in Human Behavior, 49, 130–137.