Wenn Menschen, bevor sie aufstehen, noch eine Weile im Bett liegen und sich die To-dos für den Tag durch den Kopf gehen lessen, kann genau das bei manchen bereits für Panikattacken sorgen, bevor überhaupt noch irgendetwas geschehen ist. Es entsteht dabei ein „sinking feeling“, also ein versinkendes Gefühl im Körper, d. h., Ängste und Befürchtungen werden dann als körperliche Empfindung wahrgenommen, als ein Knoten im Magen, ein Engegefühl im Hals, ein flaues Gefühl oder eine andere unangenehme körperliche Erfahrung. Nach Ansicht von Psychologen sind solche Angstzustände am Morgen besonders belastend, was daran liegt, dass die meisten Menschen in der ersten Stunde nach dem Aufwachen einen besonders hohen Cortisolspiegel haben, also einen hohen Level dieses Stresshormons aufweisen. Das ist prinzipiell ein natürlicher Prozess, damit der Mensch und andere nachtsschlafende Lebewesen morgens fokussierter und aufmerksamer sein können. Wenn Menschen allerdings schon unter Stress mit belastenden Gedanken für den nächsten Tag einschlafen, kann bei diesen der Cortisolspiegel so sehr steigen, dass die Betroffenen bereits mit einem belastenden Gefühl aufwachen. Anstehende Termine, die man am jeweiligen Tag erledigen muss, To-dos oder Menschen, und man treffen wird, können also bereits morgens eine gewisse Panik auslösen, wobei durch einen niedrigen Blutzuckerspiegel die Wahrscheinlichkeit für Angstattacken zusätzlich steigt.