Man definiert „Fear of Missing Out“ (FOMO) als die Angst, „sozial belohnende Erfahrungen zu verpassen, die andere Personen haben könnten, während man selbst abwesend ist“. Es handelt sich dabei um ein psychisches Phänomen, das (noch) nicht als Krankheit klassifiziert ist. Erstmals dokumentiert wurde es in den 2010er-Jahren und wird daher mit der Nutzung von sozialen Medien assoziiert. Die permanente Möglichkeit, Erlebnisse von anderen beobachten zu können, begünstigt demnach Unzufriedenheit, Neid und Selbstzweifel. Einerseits besteht die Angst, ein reales Ereignis zu verpassen, andererseits die Angst, bei den Posts und damit im Leben anderer nicht auf dem neuesten Stand zu sein, wobei vor allem weibliche Nutzerinnen sowie Jugendliche und junge Erwachsene betroffen sind.
Auch EXPERTEN warnen zunehmend vor den Auswirkungen von FOMO auf die Psyche und empfehlen digitale Detox-Kuren, Stressabbau durch Sport sowie die Vermeidung von Vergleichen mit anderen und eine verstärkte Fokussierung auf die eigenen Bedürfnisse. Menschen, denen es gelingt, das Leben anderer Menschen auszublenden, können möglicherweise sogar den JOMO-Effekt (Joy of Missing Out) erleben, also die bewusste Freude daran, etwas zu verpassen. JOMO kann sich dabei auf verschiedene Bereiche des Lebens beziehen, z.B. auf soziale Aktivitäten, Unterhaltung oder auch auf die Arbeit, denn jemand kann sich entscheiden, nicht zu einer Party zu gehen, sondern zu Hause zu bleiben und ein Buch zu lesen, oder jemand kann sich entscheiden, nicht den neuesten Film anzuschauen, um stattdessen Zeit mit seinen Kindern zu verbringen.
Literatur
https:// www.pharmazeutische-zeitung.de/ich-poste-also-bin-ich-153065/
https:// www.bidt.digital/phaenomene/fear-of-missing-out-der-einfluss-von-social-media-nutzung-auf-die-psychische-gesundheit/
https:// lexikon.stangl.eu/37286/joy-of-missing-out-jomo
https:// lexikon.stangl.eu/14716/fear-of-missing-out