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Eine Störung der Blutgefäße führt möglicherweise zum Brain Fog

    Brain fogEine Störung der Blutgefäße wurde bereits mit der Entstehung der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) in Verbindung gebracht, die zu den neurologischen Folgeerscheinungen des langen COVID prädisponieren kann. Greene et al. (2024) konnten zeigen, dass undichte Blutgefäße im menschlichen Gehirn in Verbindung mit einem hyperaktiven Immunsystem die Hauptursache für Brain Fog im Zusammenhang mit Long Covid sein könnten. Es wird vermutet, dass dies nicht nur für Long Covid gilt, sondern auch für andere Syndrome, die sich nach einer Viruserkrankung entwickeln, denn auch Multiple Sklerose wird nach heutigem Forschungsstand häufig durch Virusinfektionen, insbesondere mit dem Epstein-Barr-Virus, ausgelöst.

    Gute Behandlungsmöglichkeiten für das Fatigue-Syndrom fehlen jedoch bisher, und oft wird es nicht als solches erkannt, weil dann Maßnahmen wie Sport und anstrengende Kuren verordnet werden, die die Symptome deutlich verschlimmern können. Betroffene sprechen dann von einem Crash, wenn sie plötzlich viel weniger leistungsfähig sind, wobei auch konzentriertes Arbeiten zu einer solchen Verschlechterung führen und den Brain Fog verstärken kann. Für die Betroffenen ist es daher oft wichtig, auf sich und ihre Energiereserven zu achten, was als Pacing bezeichnet wird, also ein schonender Umgang mit den eigenen Energieressourcen und Vermeidung jeder Überlastung, um die Häufigkeit und Schwere der Crashs zu reduzieren.

    Literatur

    Greene, Chris, Connolly, Ruairi, Brennan, Declan, Laffan, Aoife, O’Keeffe, Eoin, Zaporojan, Lilia, O’Callaghan, Jeffrey, Thomson, Bennett, Connolly, Emma, Argue, Ruth, Martin-Loeches, Ignacio, Long, Aideen, Cheallaigh, Cliona Ni, Conlon, Niall, Doherty, Colin P. & Campbell, Matthew (2024). Blood–brain barrier disruption and sustained systemic inflammation in individuals with long COVID-associated cognitive impairment. Nature Neuroscience, doi: 10.1038/s41593-024-01576-9.