Jack Kruse, ein US-amerikanischer Neurochirurg und Biohacker, ist durch seine unkonventionellen Ansichten über Gesundheit, Ernährung, Licht, Kälteexposition und die Auswirkungen von Elektromagnetismus auf den menschlichen Körper bekannt geworden. Seine Ideen haben eine treue Anhängerschaft, die sich selbst als „Krusianer“ bezeichnen, die diese Prinzipien in ihrem Leben umsetzen. Ein zentraler Aspekt von Kruses Konzept ist die Bedeutung von natürlicher Licht- und Sonnenexposition. Er betont, dass der menschliche Körper evolutionär an den zirkadianen Rhythmus, also den biologischen Tag-Nacht-Rhythmus, angepasst ist. Laut Kruse ist eine ausreichende Belichtung mit Sonnenlicht entscheidend für die hormonelle Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden.
Die „Krusianer“ folgen daher einem strikten Morgenritual: Sie stehen mit Sonnenaufgang auf, unabhängig davon, wann sie am Vortag zu Bett gegangen sind. Nach wenigen Tagen stellt sich der natürliche Schlaf-Wach-Rhythmus von selbst ein. Am Morgen sind sie dann ausgeruht und konzentriert, was ihre Produktivität steigert. Zudem verbessert sich durch dieses Verhalten der Schlaf automatisch. Um den zirkadianen Rhythmus nicht zu stören, empfiehlt Kruse außerdem, den Konsum von Kunstlicht und stimulierenden Aktivitäten am Handy zwei Stunden vor dem Schlafengehen einzuschränken. Durch diese Maßnahmen soll der Körper lernen, seine Müdigkeit natürlich und ohne äußere Einflüsse zu regulieren. Denn laut Kruse sagt der Körper etwa 12 bis 14 Stunden nach der ersten Lichtexposition am Morgen von selbst „Gute Nacht“.
Diese unkonventionelle, aber ganzheitliche Herangehensweise an Gesundheit und Leistungsfähigkeit hat Kruse zu einer umstrittenen, aber einflussreichen Figur in der alternativen Gesundheitsszene gemacht. Seine „Krusianer“ schwören auf die Wirksamkeit seines Konzepts und sehen darin einen Schlüssel zu einem gesünderen und erfüllteren Leben. Kruses Ansätze und Behauptungen sind in der Tat teilweise umstritten und werden in der traditionellen Medizin nicht immer anerkannt. Viele seiner Thesen basieren hauptsächlich auf persönlichen Erfahrungen und Hypothesen, die bislang nicht umfassend wissenschaftlich belegt sind. Dies führt innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu einem gewissen Maß an Skepsis. Dennoch haben viele Menschen positive Ergebnisse durch seine alternativen Methoden erlebt und sind davon überzeugt.
Die Kontroversen um Kruses Ansätze rühren daher, dass er oft unkonventionelle Behandlungsweisen propagiert, die sich deutlich von den gängigen schulmedizinischen Praktiken unterscheiden. Zum Teil greift er auf alte, traditionelle Heilverfahren zurück und versucht, diese mit modernen Erkenntnissen zu verknüpfen. Dabei stößt er nicht selten auf Widerstand von Vertretern der etablierten Medizin, die seine Theorien und Therapien für nicht hinreichend wissenschaftlich fundiert halten. Andererseits haben viele Patienten, die sich Kruses Methoden anvertraut haben, durchaus positive Erfahrungen gemacht und fühlen sich durch seine ganzheitlichen Behandlungsansätze besser verstanden und unterstützt als in der herkömmlichen Medizin. Dieser Umstand trägt dazu bei, dass Kruse nach wie vor eine treue Anhängerschaft hat, die an die Wirksamkeit seiner Konzepte glaubt – auch wenn diese im wissenschaftlichen Diskurs noch umstritten bleiben.