Der Beginn wissenschaftlicher Forschung beruht auf einem genauen Beobachten, der Bildung vorläufiger Annahmen (Arbeitshypothesen) sowie der Überprüfung ihrer Plausibilität im Kontext eines Gesamtbildes aller relevanten Hinweise. Um dieses Vorgehen möglichst vorurteilsfrei zu gestalten, kann man fünf methodische Regeln formulierten, die auf hermeneutischen Prinzipien beruhen und in einer logischen Reihenfolge angewendet werden müssen.
Die Regeln reichen dabei von der ersten Orientierung an vorhandenen Modellen über die präzise Beschreibung von Einzelzeichen bis hin zur Analyse funktionaler Strukturen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Identifikation von Widersprüchen und dem Aufdecken fehlender, aber erwarteter Zeichen. Durch diese methodische Herangehensweise soll eine differenzierte und objektive Analyse des Beobachtungsmaterials gelingen. Abschließend werden alle gesammelten Indizien – pro, kontra und neutral zur Hypothese – in einer Tabelle verdichtet, um so eine fundierte wissenschaftliche Bewertung zu ermöglichen.
Die aufeinanderfolgende Anwendung dieser Regeln stellt sicher, dass der Beobachtungsprozess methodisch und wissenschaftlich erfolgt. Die erste Regel sorgt für einen offenen, nicht voreingenommenen Zugang. Die zweite Regel sichert die differenzierte Erfassung kleinster Elemente. Die dritte Regel gewährleistet eine umfassende Strukturanalyse. Die vierte Regel dient der Klärung, welche Zeichen wesentlich oder zufällig sind und erlaubt zudem die Unterscheidung zwischen natürlichen und künstlichen Anzeichen. Die fünfte Regel ergänzt das Verfahren, indem sie auch das Fehlen erwarteter Zeichen in den Fokus rückt.
Am Ende dieses Prozesses sollten alle Indizien – sowohl solche, die für oder gegen eine Hypothese sprechen, als auch neutrale Hinweise – systematisch in einer Tabelle zusammengeführt werden. So lässt sich eine plausible Bewertung und Weiterentwicklung der Hypothesen ermöglichen.