Ziel der Studie von Stangl (1993) war es, Zusammenhänge zwischen Persönlichkeitsmerkmalen und individuellen Ressourcenpräferenzen zu untersuchen. Zur Messung der Ressourcenpräferenzen wurde eine deutsche Version des „Inventars der Wünsche für zwischenmenschliche Ressourcen“ verwendet, das auf Foas Taxonomie der Ressourcenklassen basiert. Der Test wurde an einer geschichteten Stichprobe von 183 Teilnehmern durchgeführt. Es wurden vier Gruppen (Cluster) von Personen gefunden: Gruppe A zeichnete sich durch Präferenzen für Liebe, Status und Informationen aus (idealistisch, partikularistisch), Gruppe B durch hohe Präferenzen für Güter und Geld (materialistisch, nicht partikularistisch), Gruppe C durch hohe Präferenzen für Status, Liebe und Güter und Gruppe D durch hohe Präferenzen für Liebe und Geld.
Die Kreuzvalidierung des Clustering (Diskriminanzanalyse) ergab eine korrekte Klassifizierung von 86 Prozent, ein Wert, der weit über der Zufallsvorhersage liegt. Zusätzlich zum Fragebogen zu den Ressourcenpräferenzen wurde den Teilnehmern ein Persönlichkeitstest vorgelegt, bei dem sechzehn Persönlichkeitsfaktoren erster Ordnung und fünf Faktoren zweiter Ordnung gemessen wurden. Eine MANOVA mit den Persönlichkeitsfaktoren als abhängige Variablen und den vier Clustern als unabhängige Variablen ergab einen signifikanten Haupteffekt. Mittels einer ANOVA wurden für neun Persönlichkeitsfaktoren signifikante Unterschiede zwischen den vier Clustern festgestellt, die meisten davon zwischen den Clustern A und B. Die Ergebnisse bestätigten die Hypothese, dass die Unterschiede zwischen den vier Clustern alle durch sogenannte interpersonelle Persönlichkeitsfaktoren erklärt werden können.
Literatur
Stangl, Werner (1993). Personality and the structure of resource preferences. Journal of Economic Psychology, 14, 1-15.