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Gibt es Urängste oder sind alle Ängste erlernt?

    Es wird angenommen, dass es angeborene, evolutionär entwickelte Ängste gibt, die als „Urängste“ – basic anxieties – bezeichnet werden können. Diese Ängste sind oft mit Bedrohungen verbunden, die im Laufe der Menschheitsgeschichte eine Gefahr darstellten und in bestimmten Situationen immer noch eine Bedrohung darstellen können. Beispiele für solche Urängste sind die Angst vor Höhe, Dunkelheit, Schlangen, Spinnen, sozialer Isolation und dem Verlust von Kontrolle.

    Allerdings können auch viele Ängste erlernt sein, beispielsweise durch negative Erfahrungen, kulturelle Prägungen und Erziehung. Eine Person kann auch durch traumatische Erlebnisse eine Angststörung entwickeln, die nicht auf eine Urangst zurückzuführen ist. Nach neuesten Erkenntnissen ist übrigens eine genetisch verankerte Variante eines Rezeptors im Gehirn, der als Andockstelle für Noradrenalin dient, dafür verantwortlich, dass man sich besonders stark an emotional gefärbten Erlebnisse erinnert. Menschen unterscheiden sich offensichtlich also auch genetisch, wie stark sich traumatische Erlebnisse ins Gedächtnis eingraben. Die Neigung, Angst zu empfinden, kann als relativ überdauerndes Persönlichkeitsmerkmal betrachtet werden.

    Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Ängste, die Menschen haben, als pathologisch oder krankhaft angesehen werden sollten. In der Tat sind einige Ängste und Sorgen normal und können als adaptive Reaktionen auf bestimmte Bedrohungen oder Herausforderungen angesehen werden. Es ist jedoch wichtig, dass Menschen, die unter Angstzuständen leiden, professionelle Hilfe suchen, um die Ursachen ihrer Angst zu verstehen und geeignete Behandlungen zu erhalten.

    Siehe dazu genauer Gibt es Urängste im Menschen oder sind alle Ängste erlernt?

    Literatur

    Stangl, W. (2017, 13. Mai). Gibt es Urängste im Menschen oder sind alle Ängste erlernt? Psychologie-News.
    https://psychologie-news.stangl.eu/1564/gibt-es-urangste-im-menschen-oder-sind-alle-angste-erlernt.