Wenn Menschen einen rhythmischen Reiz in der Umgebung wahrnehmen, dann zuckt der Fuß im Takt, oder der Kopf wippt mit. Das ist eine Meisterleistung der Evolution, wobei andere Tierarten einem äußeren Rhythmus nicht folgen können, denn man hat dies bei Primaten genauer erforscht. Beim Menschen gelangen auditive Reize über die Ohren und über die Nervenbahnen in das Gehirn gelangen, von wo sie über lange Nervenbahnen in unserem Körper in das Rückenmark und die großen Muskeln unseres Körpers transportiert werden. Daher kommt auch dieses spontane Mitwippen bei Musik, was Schimpansen Katzen und Hunde nicht tun. Wenn man versucht, es ihnen beizubringen, dauert es sehr lange, und es ist auch kein innerer Impuls, auch wenn es im Internet zahlreiche lustige Tiervideos gibt, in denen diese im Takt zu Technomusik mitwippen. Das hat zwar gewisse Ähnlichkeiten etwa in der Bewegung, aber das menschliche Tanzen ist viel flexibler, sowohl in den Bewegungen als auch in den Gründen, warum Menschen tanzen bzw. auch in der sozialen Funktion des Tanzens. Es gibt Studien, dass selbst Neugeborene schon ihre Gehirnwellen mit einem Rhythmus synchronisieren. Wenn zufällige Töne erklingen oder Sprache, dann gibt es eine solche rhythmische Synchronisation im Gehirn nicht, und nur 1,5 Prozent der Menschen erleben diese Art der Interaktion mit der Musik nicht, d. h., sie haben eine Amusie.
Quelle
https://www.rnd.de/lifestyle/warum-tanzen-wir-tanz-expertin-julia-f-christensen-im-interview-MXSILFSKYRFJPD54HPXSVBU5E4.html (21-05-10)