Der Begriff „inneres Kind“ (inner child) bezieht sich auf die Vorstellung, dass ein Mensch darin seine kindliche Seite repräsentiert, die sich durch Gedanken, Gefühle und Verhaltensmuster ausdrücken kann. Das innere Kind basiert demnach auf der Annahme, dass die Persönlichkeit verschiedene Entwicklungsstadien durchläuft, und dass Teile der kindlichen Erfahrungen und Emotionen in den Menschen weiterleben, auch wenn sie erwachsen sind. Diese Teile können sowohl positive als auch negative Aspekte umfassen, d. h., das innere Kind kann Freude, Neugierde, Spontaneität und Kreativität verkörpern, aber auch Verletzlichkeit, Ängste, Traurigkeit und unverarbeitete emotionale Wunden.
Die Idee hinter einer Arbeit mit dem inneren Kind ist es, diese kindlichen Anteile bewusst wahrzunehmen, anzuerkennen und zu heilen, meist durch einen Prozess der der Selbstanalyse bzw. der Selbstreflexion, wobei Achtsamkeit und Selbstfürsorge erlernbar sind, d. h., mit den Bedürfnissen und Verletzungen des inneren Kindes mitfühlend umzugehen und eine tiefere Integration und Heilung innerhalb der eigenen Persönlichkeit zu erreichen.
Diese Vorstellung vom inneren Kind ist kein fachwissenschaftlicher Begriff innerhalb der Psychologie, sondern ist eher im Bereich der Psychodynamik angesiedelt, wob ei die Arbeit mit dem inneren Kind in therapeutischen Kontexten eingesetzt werden kann, um persönliches Wachstum und emotionale Heilung zu fördern. So ist etwa ein Grundgedanke der Imago Paartherapie, dass unverarbeitete Konflikte und Erlebnisse aus der Kindheit die Beziehungswelt Erwachsener belasten können.
Literatur
Stangl, W. (2022, 2. Dezember). Zum Umgang mit schlechten Erinnerungen an die eigene Kindheit. Stangl notiert ….
https:// notiert.stangl-taller.at/zeitgeistig/zum-umgang-mit-schlechten-erinnerungen-an-die-eigene-kindheit/
Stangl, W. (2021, 12. Jänner). Inneres Kind. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
https:// lexikon.stangl.eu/8317/inneres-kind.