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Gibt es einen Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?

    Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheiten, die zu den häufigsten Erkrankungen des höheren Lebensalters zählen. Die Betroffenen leiden unter einem anhaltenden oder fortschreitenden Verlust der Gedächtnis-, Denk- oder anderer Leistungen des Gehirns, oft verbunden mit Verhaltensänderungen.

    Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz, da sie etwa sechzig Prozent aller Demenzerkrankungen ausmacht. Die Alzheimer-Krankheit ist nach dem Psychiater Alois Alzheimer benannt, der 1906 erstmals die für die Krankheit typischen Ablagerungen im Hirngewebe beschrieb.

    Eine wichtige Form der Demenz ist die frontotemporale Demenz, die in der Regel früher als eine Alzheimer-Erkrankung beginnt – meist in einem Alter zwischen 50 und 60 Jahren. Die jüngsten Patienten entwickeln die Krankheit bereits mit 30. Bei fast allen Betroffenen zeigen sich von Beginn an Veränderungen der Persönlichkeit und im zwischenmenschlichen Verhalten, etwa Lethargie, aber auch Reizbarkeit, Ungeschicklichkeit und Enthemmung. Einige Menschen weisen deutliche Sprachstörungen auf, insbesondere in Bezug auf die Wortfindung und die Benennung von Gegenständen oder Personen.

    Die vaskuläre Demenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern vielmehr ein Symptom, das aus Durchblutungsstörungen des Gehirns hervorgeht, oft als Folge mehrerer, kleiner Schlaganfälle, die oftmals fast unbemerkt bleiben. Nach Morbus Alzheimer ist die vaskuläre Demenz die zweithäufigste Demenzerkrankung, die durch Störungen der Durchblutung des Gehirns verursacht wird. Frauen erkranken übrigens häufiger an Alzheimer als Männer, wobei dafür auch die höhere Lebenserwartung ausschlaggebens sein kann, da das Risiko einer Alzheimer-Erkrankung mit zunehmendem Alter steigt. Eine andere Ursache vermutet man im Östrogenschwund nach der Menopause, wobei zwar auch Männer in geringen Mengen Östrogen produzieren, doch bleibt die Menge im Alter gleich, während bei Frauen die Menge im Alter oft stark abnimmt.  Häufig beginnt die vaskuläre Demenz im höheren Alter und kann auch gleichzeitig mit der Alzheimer-Demenz auftreten. Ähnlich wie bei der Alzheimer-Demenz sinkt auch bei einer vaskulären Demenz die geistige Leistungsfähigkeit mitunter stark, wobei sich in manchen Fällen die Symptome mit der Zeit bessern. Die Symptome umfassen unter anderem verändertes Verhalten, wie Antriebs- oder Teilnahmslosigkeit und starke Stimmungsschwankungen, eine verringerte Denkleistung, besonders im Hinblick auf das Gedächtnis, die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeitsstörungen, Sprachprobleme, wie ein verkleinerter Wortschatz oder Schwierigkeiten bei der Wortfindung, Störungen im Zeitgefühl, Urteilsvermögen und der geistigen Beweglichkeit, d. h., die Betroffene wirken oft starr und unbeweglich, und nicht zuletzt körperliche Beschwerden wie Gangstörungen, Probleme beim Wasserlassen oder eine Lähmung der Gesichtsmuskulatur. Auch wenn diese Symptome durchaus denen einer Alzheimer-Demenz ähneln, können gewisse Unterschiede auftreten, denn bestimmte Symptome kommen bei einer vaskulären Demenz häufiger vor als bei einer Alzheimer-Demenz, etwa Aufmerksamkeitsstörungen und körperliche Beschwerden, während Vergesslichkeit hingegen bei einer vaskulären Demenz seltener oder weniger stark ausgeprägt ist.

    Literatur

    Stangl, W. (2021, 16. August). Demenz. Psychologie-News.

    Demenz


    https://www.mdr.de/brisant/ratgeber/demenz-erkennen-112.html (23-08-15)