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Die Gedächtniskonsolidierung kann mithilfe von Geruchssignalen verbessert werden

    In einer Studie von Knötzele et al. (2023) wurde untersucht, wie die Gedächtniskonsolidierung mithilfe von Geruchssignalen verbessert werden kann. Man replizierte und erweiterte frühere Erkenntnisse und fand heraus, dass Geruchssignale während aller drei Phasen – Lernen, Schlafen und Testen – zu der besten Gedächtnisleistung führten. Der Effekt war noch stärker, wenn die Teilnehmer drei Lernsitzungen mit Geruchssignalen und drei Nächte Schlaf mit Geruchssignalen hatten. Geruchssignale reduzierten das Vergessen über die Zeit nicht.

    Diskutiert werden auch die neurobiologischen Mechanismen, also die neuronalen Korrelate der geruchsvermittelten Gedächtnisverbesserung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Geruchssignale die hippocampale Aktivität und die funktionelle Konnektivität zwischen dem Hippocampus und anderen kortikalen Regionen erhöhen. Die Ergebnisse der Studie haben potenzielle Anwendungen für die Entwicklung neuer Strategien zur Verbesserung des Gedächtnisses bei gesunden Menschen und bei Menschen mit Gedächtnisstörungen. Weitere Forschungsbemühungen sind notwendig, um die geruchsvermittelte Gedächtnisverbesserung besser zu verstehen, z. B. die Untersuchung der optimalen Dauer und Intensität der Geruchsdarbietung und die Identifizierung weiterer olfaktorischer Reize, die die Gedächtnisleistung verbessern können. Insgesamt bietet die Studie einen wichtigen Beitrag zum Verständnis der Rolle von Geruchssignalen bei der Gedächtniskonsolidierung und hat potenzielle Anwendungen für die Entwicklung neuer Strategien zur Verbesserung des Gedächtnisses.

    Literatur

    Knötzele, Jessica, Riemann, Dieter, Frase, Lukas, Feige, Bernd, van Elst, Ludger Tebartz & Kornmeier, Jürgen (2023). Presenting rose odor during learning, sleep and retrieval helps to improve memory consolidation: a real-life study. Scientific Reports, 13, doi:10.1038/s41598-023-28676-z