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Zuviel Fernsehen über zwanzig Jahre führt zu einer Verringerung der grauen Substanz im Gehirn

    In einer Studie haben Dougherty et al. (2021) untersucht, ob langfristiges Fernsehkonsumverhalten, eine häufige sitzende Tätigkeit, im frühen bis mittleren Erwachsenenalter mit dem Volumen der grauen Substanz im Gehirn in der Lebensmitte verbunden ist und ob dies unabhängig von körperlicher Aktivität ist. Sie untersuchten 599 Teilnehmer (51 % weiblich, 44 % schwarz, Durchschnittsalter 30,3 ± 3,5 Jahre bei Studienbeginn und 50,2 ± 3,5 Jahre bei Nachuntersuchung und MRT) aus der prospektiven Coronary Artery Risk Development in Young Adults Studie. Sie bewerteten die Fernsehmuster mit einem wiederholten, von einem Interviewer ausgefüllten Fragebogen über einen Zeitraum von zwanzig Jahren. Strukturelle MRI-Messungen der Volumina des frontalen Cortex, des entorhinalen Cortex, des Hippocampus und der gesamten grauen Substanz wurden in der Lebensmitte durchgeführt.

    Im Laufe der zwanzig Jahre gaben die Teilnehmer an, durchschnittlich 2,5 ± 1,7 Stunden pro Tag fernzusehen. . Es zeigte sich, dass ein höherer Fernsehkonsum negativ mit dem Volumen der grauen Substanz im frontalen und entorhinalen Cortex sowie der gesamten grauen Substanz, nicht aber mit dem Hippocampus verbunden war. Diese Ergebnisse blieben nach zusätzlicher Berücksichtigung der Daten für körperliche Aktivität unverändert. Bei Erwachsenen mittleren Alters war ein höherer Fernsehkonsum im frühen bis mittleren Erwachsenenalter mit einem geringeren Volumen der grauen Substanz verbunden. Es hatte also schon verhältnismäßig geringer Trash-TV-Konsum im Erwachsenenalter Auswirkungen auf das Gehirn.

    Zusätzlich könnten Bewegungsarmut oder andere Aspekte des Fernsehkonsums für die Gehirnalterung auch im mittleren Alter zusäzlich von Bedeutung sein.

    Literatur

    Dougherty, Ryan, Hoang, Tina, Launer, Lenore, Jacobs, David, Sidney, Stephen & Yaffe, Kristine (2021). Long-term television viewing patterns and gray matter brain volume in midlife. Brain Imaging and Behavior, doi:10.1007/s11682-021-00534-4.