Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in San Diego haben herausgefunden, dass manche Gehirnzellen schneller altern als andere. Insbesondere bei Alzheimer-Patienten sind diese alternden Zellen überdurchschnittlich häufig zu finden. Darüber hinaus zeigten die Forschungen um Sheng Zhong geschlechtsspezifische Unterschiede im Alterungsprozess des Gehirns: Der weibliche Kortex wies im Vergleich zum männlichen einen höheren Anteil an „alten“ Oligodendrozyten im Verhältnis zu „alten“ Neuronen auf. Diese Erkenntnisse bieten nicht nur neue Einblicke in die molekularen Mechanismen der Gehirnalterung, sondern könnten auch zu gezielteren Therapien in der Alzheimer-Behandlung führen. Die Studienergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ veröffentlicht.
Mithilfe einer innovativen Technik namens MUSIC (Multinucleic Acid Interaction Mapping in Single Cells) konnten die Wissenschaftler einen detaillierten Blick in das Innere einzelner Gehirnzellen werfen. Diese Methode ermöglichte es ihnen, die Wechselwirkungen zwischen Chromatin, der kompakten Form der DNA, und der RNA zu kartieren und zu analysieren, wie diese Interaktionen die Genexpression beeinflussen.
Die Forschung an der UC San Diego Jacobs School of Engineering verspricht neue Erkenntnisse über die molekularen Ursachen der Alzheimer-Erkrankung. So könnte diese Technik dazu beitragen, gezielter an Therapien zu arbeiten und die Behandlungsergebnisse zu verbessern, so Sheng Zhong. Die Methode bietet das Potenzial, bislang unbekannte molekulare Mechanismen, die der Alzheimer-Pathologie zugrunde liegen, aufzudecken.