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Der 10-Prozent-Mythos

    Beinahe zwei Drittel der US-Amerikaner sind der Ansicht, dass Menschen tatsächlich nur 10 Prozent ihres Gehirns nutzen, und auch in Großbritannien und den Niederlanden glaubt fast die Hälfte der Lehrpersonen an die Richtigkeit dieses Mythos.

    Dieser Mythos, dass der Mensch nur 10% seines Gehirns nutzt, ist aber wissenschaftlich nicht belegt, denn das menschliche Gehirn ist ständig aktiv und verbraucht einen großen Anteil der Körperenergie, auch im Schlaf. Nur weil Menschen nicht alle Hirnbereiche gleichzeitig nutzen, bedeutet das nicht, dass man sie überhaupt nicht nutzt. Bildgebende Untersuchungen zeigen, dass im Verlaufe eines normalen Tages sämtliche Gehirnbereiche zum Einsatz kommen.

    Der Mythos entstand Anfang des 20. Jahrhunderts, als Wissenschaftler wie William James behaupteten, der Mensch nutze nur einen kleinen Teil seiner physischen und geistigen Ressourcen. Einsteins angeblich überragende Leistung wurde ebenfalls damit in Verbindung gebracht. Die Neurowissenschaft hat aber nachgewiesen, dass das Gehirn seine Kapazität zu 100% ausnutzt, auch wenn manche Areale weniger aktiv sind. Sogar nach Entfernung großer Hirnareale kann sich das Gehirn umorganisieren, um den Verlust auszugleichen. Ob es allerdings Grenzen der Hirnleistung gibt und ob diese steigerbar ist, wird weiterhin diskutiert. Experten sagen, es gebe möglicherweise Probleme, die das menschliche Gehirn nicht lösen kann, doch lässt sich nachgewiesenermaßen die Leistungsfähigkeit durch Training, gesunden Lebensstil und weniger Stress fördern.

    Literatur

    Stangl, W. (2024, 12. September). Energieverbrauch des Gehirns. arbeitsblätter news.
    https://arbeitsblaetter-news.stangl-taller.at/energieverbrauch-des-gehirns/.