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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Erinnerung und Gedächtnis?

    Erinnerungen befinden sich in unserem Gedächtnis, d.h. Erinnerungen sind Abbilder von Situationen, die wir in der Vergangenheit erlebt haben und die unser Gehirn dort gespeichert hat. Dieser Prozess des Erinnerns ist jedoch ein komplexer und dynamischer Vorgang, der sich über einen längeren Zeitraum erstreckt. Wenn wir etwas Bedeutsames erleben, wie zum Beispiel einen Unfall, dann formen sich die Erinnerungen daran zunächst recht schnell aus. Aber in den darauffolgenden Wochen und Monaten verändern sich diese Erinnerungen oftmals – sei es, dass wir details hinzufügen, die uns später noch einfallen, oder dass ähnliche Erlebnisse die ursprüngliche Erinnerung überlagern und modifizieren.

    So kann es durchaus vorkommen, dass wir zwei Wochen nach einem Ereignis etwas anderes darüber erzählen als unmittelbar danach. Unsere Erinnerungen sind also nicht statisch, sondern passen sich ständig an neue Informationen an. Sie werden durch ähnliche Situationen ergänzt und überlagern sich teilweise sogar mit anderen Erinnerungen. Manchmal erinnern wir uns auch an Dinge, die so gar nicht passiert sind, weil unser Gehirn Lücken geschlossen oder Zusammenhänge hergestellt hat, die so nie existiert haben.

    Ein gutes Beispiel dafür sind die Erzählungen von Großeltern, denn oft stimmen ihre Schilderungen von Ereignissen aus der Vergangenheit nicht ganz mit den Erinnerungen ihrer Enkel überein. Das liegt daran, dass sich die Erinnerungen der älteren Generation im Laufe der Zeit verändert und überformt haben, während die jüngeren Familienmitglieder die Geschehnisse anders wahrgenommen und gespeichert haben.

    Literatur

    Stangl, W. (2024, 24. October). What is the difference between memory and recollection?

    What is the difference between memory and recollection?