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Bindungstheorie von John Bowlby und Mary Ainsworth

    Die Bindungstheorie, entwickelt von John Bowlby und später von Mary Ainsworth weiter untersucht, erklärt, wie frühkindliche Bindungserfahrungen das Verhalten in späteren Beziehungen beeinflussen. Ainsworth identifizierte vier Bindungstypen:

    1. Sicherer Bindungstyp: Kinder, die diesen Typ zeigen, trennen sich problemlos von ihren Bezugspersonen und beruhigen sich schnell nach deren Rückkehr. Im Erwachsenenalter sind sie fähig, Vertrauen und Nähe in Beziehungen zu entwickeln.
    2. Ängstlicher Bindungstyp: Diese Kinder sind stark auf ihre Bezugspersonen angewiesen und zeigen bei Trennung große Verunsicherung. Erwachsene mit diesem Bindungsstil haben oft Angst vor Verlust und sind auf Bestätigung angewiesen.
    3. Vermeidender Bindungstyp: Kinder dieses Typs zeigen wenig Reaktion auf Trennung und Kontakt zu Fremden, lehnen jedoch später Nähe ab. Erwachsene vermeiden Nähe und Konflikte, haben ein starkes Bedürfnis nach Distanz.
    4. Desorganisierter Bindungstyp: Kinder zeigen widersprüchliches Verhalten, z.B. aggressive Reaktionen nach Trennung. Erwachsene sind oft impulsiv und hin- und hergerissen zwischen Nähe und Distanz, was das Vertrauen in Beziehungen erschwert.

    Die Bindungstheorie verdeutlicht, wie diese frühen Erfahrungen das Vertrauen und Verhalten in späteren Beziehungen prägen können.

    Literatur

    Stangl, W. (2012, 10. Juli). Bindungstheorie. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
    https:// lexikon.stangl.eu/5699/bindungstheorie.
    Stangl, W. (2014, 1. Dezember). Die frühkindliche Bindung an die Bezugsperson. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/ERZIEHUNG/Bindung.shtml