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Essstörungen betreffen nicht nur junge Frauen

    Essstörungen betreffen aus der Perspektive der Allgemeinheit meistens vor allem um junge Frauen und das sicher nicht zu unrecht, denn tatsächlich machen sich viele Mädchen bereits im frühen Alter sehr konkrete Gedanken über ihren Körper und ihr Gewicht. Bedenkliche Schönheitsideale in den Medien oder in sozialen Netzwerken tragen ihr Übriges dazu bei.

    Allerdings haben Studien gezeigt, dass etwa 15% der 40 bis 50jährigen Frauen bereits einmal mit einer Essstörung zu kämpfen hatten, wobei bei 3% die Problematik sogar innerhalb des letzten Jahres aufgetreten war. Genannt wurden verschiedenste Auftrittsformen wie Magersucht, Bulimie oder Esssucht, wobei nach offiziellen Zahlen im selben Zeitraum nur 1% der Frauen zwischen 15 und 30 betroffen waren. Aufgrund der Stigmatisierung von Essstörungen muss hier allerdings von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden.

    Die Studienergebnisse widersprechen demnach der gängigen Annahme, dass eklatante Ernährungsprobleme nur in jungem Alter eine Rolle spielen. Risikofaktoren für Frauen mittleren Alters sind Todesfälle im nächsten Umfeld, Trennungen und finanzielle Probleme, d. h., solche Probleme können auch bei erwachsenen Frauen eine Identitätskrise auslösen, in der nicht wenige ihre Emotionen gegen den eigenen Körper richten.

    Sowohl für Betroffene als vor allem auch für Angehörige ist es wichtig, Essstörungen sehr ernst zu nehmen, wobei eine Herangehensweise mit Sprüchen wie „Iss doch was“ oder „Du schaust so dünn aus“ ist eher schädlich als hilfreich. Sinnvoller ist es, in einem Gespräch Verständnis für die zugrundeliegenden Probleme aufzubringen.

    Literatur

    https://www.gesund.at/beauty/magersucht-aeltere-frauen/ (17-01-20)