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Spielerisches Training stärkt Gedächtnis und Gehirn bei beginnender Demenz

    Spielerisches Training mit sogenannten *Exergames* verbessert nicht nur kognitive Fähigkeiten von Menschen mit ersten Demenzanzeichen, sondern führt auch zu messbaren strukturellen Veränderungen im Gehirn. Dies zeigen zwei aktuelle Studien, bei der rund 40 ältere Personen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen trainierten dabei über zwölf Wochen hinweg regelmäßig mit einem interaktiven System, das Bewegungsaufgaben mit Denkübungen kombinierte. Ergänzende Atemübungen stimulierten zusätzlich das Nervensystem.

    Die Ergebnisse belegen deutliche Verbesserungen von Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Alltagskompetenz, während sich der Zustand der Kontrollgruppe verschlechterte. Magnetresonanztomografien zeigten außerdem, dass sich das Volumen zentraler Hirnregionen wie Hippocampus und Thalamus bei den Trainierenden vergrößerte – ein Hinweis auf die Plastizität des Gehirns selbst im frühen Stadium neurodegenerativer Erkrankungen. Da diese Regionen besonders bei Demenz betroffen sind, sehen die Forschenden darin einen möglichen krankheitsverändernden Effekt. Ob sich durch Exergames das Fortschreiten von Demenz langfristig verzögern oder verhindern lässt, sollen weitere Studien mit längerer Trainingsdauer klären.

    Literatur

    Manser, P., & de Bruin, E. D. (2024). Brain-IT: Exergame training with biofeedback breathing in neurocognitive disorders. *Alzheimer’s & Dementia., doi:10.1002/alz.13913
    Manser, P., Rosio, M., Schmidt, A., Michels, L., & de Bruin, E. D. (2025). Structural brain improvements following individually tailored serious exergame-based training in mild neurocognitive disorders: Exploratory randomized controlled trial. Alzheimer’s Research & Therapy, doi:10.1186/s13195-025-01835-2