Markus Langemann, der Herausgeber des clubderklarenworte.de, der sich angeblich objektivem Journalismus verschrieben hat, beschwört in einem Video auf YouTube („ChatGPT enthüllt: So wird unser Denken vergiftet. Wie unser Verstand zerstört wird.“), dass mit Künstlicher Intelligenz ein Mephisto moderner Prägung am Werk sei, der nicht durch Gewalt, sondern durch Lähmung wirke, unter anderem durch das Versprechen von Bequemlichkeit, Anerkennung und moralischer Überlegenheit. Mit dem süßen Tropfen der Gewöhnung geschieht nach Langemanns Meinung eine Umwertung aller Werte. Seine Frage an ChatGPT war dabei: „Wenn Sie der Teufel wären, wie würden Sie den Verstand der nächsten Generation zerstören?“
Aus der nun folgenden Antwort leitet er mehr oder minder den Untergang der Menschheit ab, wenn diese sich der künstliche Intelligenz bedient. Mich hat ein älterer Freund auf dieses Video aufmerksam gemacht und dazu gesagt, dass er sich vor KI einfach nur mehr fürchtet. Es war gar nicht einfach, ihm diese Angst mit ein paar Fakten zu nehmen und zu zeigen, dass es sich dabei um an den Haaren herbeigezogene Metaphern handelt. Weder Mephisto noch der Zauberlehrling sind im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz wirklich geeignet, so dass man rasch merkt, dass mit diesen Metaphern des Bildungsbürgertums beziehungsweise des christlichen Abendlandes man eine Gruppe von Menschen verunsichern und in eine ganz bestimmte Richtung lenken kann.
Ich habe daher in einem Kommentar angemerkt, dass das grundsätzliche Problem hier nicht die Antwort ist, sondern die Frage! Und hab daher angemerkt: „Was ist denn die Absicht hinter dieser Frage?“ Schon bald darauf kam die Antwort von LangemannTV: „Guten Tag, Gegenfrage. Wann genau sind in dieser Gesellschaft einfache Fragen zum Problem geworden?“
Ganz abgesehen davon, dass es nicht von einem guten Stil zeugt, wenn man auf eine einfache Frage mit einer Gegenfrage antwortet, wurde meine ausführliche Gegenargumentation einfach gelöscht.
q.e.d.