Koetke et al. (2024) haben untersucht, wie Vertrauen in die Wissenschaft entsteht, wobei man „intellektuelle Bescheidenheit“ als Schlüsselfaktor für die Vertrauenswürdigkeit von Wissenschaftlern identifizierte. „Intellektuelle Bescheidenheit“ bedeutet, dass Wissenschaftler bereit sind, eigene Wissensgrenzen anzuerkennen und sich an neue Erkenntnisse anzupassen. Die Studie basiert auf Umfragen und Online-Experimenten mit 2.000 Teilnehmern in den USA. Teilnehmer lasen wissenschaftliche Texte, die entweder mit „hoher intellektueller Bescheidenheit“, „niedriger intellektueller Bescheidenheit“ oder neutral formuliert waren. Texte mit „hoher intellektueller Bescheidenheit“ führten zu höherem Vertrauen in die Wissenschaftler und ihre Ergebnisse. Das Eingestehen persönlicher Wissensgrenzen erwies sich als besonders effektiv. Die positive Wirkung zeigte sich über verschiedene wissenschaftliche Bereiche und unabhängig von Geschlecht oder ethnischer Herkunft der Wissenschaftler. Die Studie unterstreicht die Bedeutung von Transparenz und Offenheit in der wissenschaftlichen Kommunikation für den Aufbau von Vertrauen in der Gesellschaft.
Literatur
Koetke, J., Schumann, K., Bowes, S. M., & Vaupotič, N. (2024). The effect of seeing scientists as intellectually humble on trust in scientists and their research. Nature Human Behaviour, doi:10.1038/s41562-024-02060-x