Die „Wait Until 8th“-Bewegung zielt darauf ab, Kindern eine unbeschwertere Kindheit zu ermöglichen und das Wohlbefinden und die gesunde Entwicklung der Kinder in den Vordergrund zu stellen. Der Aufruf „Wait Until 8th“ (Warte bis zur 8. Klasse) ermutigt Eltern, gemeinsam dafür zu sorgen, dass Kinder frühestens am Ende der 8. Klasse ein Smartphone erhalten.
Heutzutage sind Smartphones in der Grund- und Mittelschule weit verbreitet, da der soziale Druck und die Erwartungen, schon in jungen Jahren ein solches Gerät zu besitzen, sehr hoch sind. Oft wird den Kindern vermittelt, dass ein Smartphone ein Muss ist, um dazuzugehören und auf dem aktuellsten Stand zu bleiben. Doch diese Geräte können die Kindheit rapide verändern, indem sie wichtige Aktivitäten wie das Spielen im Freien, das Zusammensein mit Freunden, das Lesen von Büchern und das Beisammensein mit der Familie verdrängen.
Stattdessen verbringen Kinder immer mehr Zeit damit, stundenlangs auf ihren Smartphones zu chatten, soziale Medien wie Instagram zu nutzen oder YouTube-Videos zu schauen. Dies kann nicht nur ablenkend, sondern auch potenziell gefährlich für ihre Entwicklung sein. Kinder in diesem Alter sind besonders empfänglich für die Reize und Verlockungen, die Smartphones mit sich bringen, und benötigen daher besonderen Schutz.
Die „Wait Until 8th“-Bewegung möchte diese Dynamik durchbrechen und den Druck verringern, schon in jungen Jahren ein Smartphone besitzen zu müssen. Wenn sich möglichst viele Eltern zusammentun, können sie gemeinsam dafür sorgen, dass ihre Kinder die Grund- und Mittelschulzeit ohne diese Ablenkungen und Gefahren verbringen können. Mehr als 82.000 Eltern haben sich bereits dafür ausgesprochen, ihre Familien nicht mit dem Smartphone zu belasten – ein Zeichen, dass diese Bewegung großen Zuspruch findet und in vielen Gemeinden im ganzen Land einen gewaltigen Unterschied machen kann.
Viele Eltern fühlen sich heute machtlos und hilflos angesichts der ständig zunehmenden Präsenz von Smartphones im Klassenzimmer, in der Gesellschaft und am Familientisch. Doch es gibt Möglichkeiten, gemeinsam gegen diesen Trend vorzugehen. Ein wichtiger Schritt ist es, sich mit anderen Eltern zusammenzuschließen und gemeinsam zu handeln.
Ein konkreter Vorschlag ist, sich darauf zu verständigen, das Smartphone-Geschenk bis mindestens zum Ende der 8. Klasse aufzuschieben. Dafür können Eltern eine Online-Zusage unterzeichnen. Sobald sich mindestens 10 Familien aus der Klasse und Schule des Kindes dazu verpflichtet haben, werden alle Teilnehmenden benachrichtigt und erhalten eine Liste mit den Namen und E-Mail-Adressen der Mitstreiter.
Der rege Austausch und die Vernetzung unter den teilnehmenden Eltern sind sehr wertvoll. Man kann sich gegenseitig motivieren, Erfahrungen austauchen und Lösungsansätze finden. Gemeinsam ist man stärker und hat bessere Chancen, der Dominanz der Smartphones im Alltag entgegenzuwirken.
Falls der Schritt bis zur 8. Klasse doch zu groß erscheint, gibt es auch Zwischenlösungen. Eltern können ihren Kindern stattdessen Basishandys oder Smartwatchen schenken, die zwar Basisfunktionen bieten, aber nicht dieselbe Anziehungskraft wie Smartphones entfalten.
Der Schlüssel liegt darin, dass Eltern zusammenkommen, sich vernetzen und gemeinsam Verantwortung übernehmen. Nur so können sie die wachsende Dominanz der Smartphones im Leben ihrer Kinder effektiv begrenzen und die Entwicklung der Kinder positiv beeinflussen.
Selbst wenn Sie nicht ganz auf Ihr Smartphone verzichten können, gibt es immer noch Möglichkeiten, den Gebrauch einzuschränken und Ihre Aufmerksamkeit auf die wichtigen Dinge im Leben zu lenken. Stattdessen können Sie ein einfaches Handy ohne Internetzugang und ohne Spielfunktionen nutzen. So vermeiden Sie viele der Ablenkungen und Gefahren, die mit Smartphones einhergehen.
Denken Sie auch darüber nach, wie Sie Ihre Kinder bestmöglich dabei unterstützen können, ihre Kindheit möglichst unbeschwert und kreativ zu gestalten. Anstatt ihnen früh ein Smartphone in die Hand zu drücken, bieten Ihnen Bücher, Gesellschaftsspiele oder gemeinsame Aktivitäten in der Natur viele Möglichkeiten, wertvolle Momente miteinander zu verbringen. Die Kindheit ist eine kostbare und flüchtige Zeit – lassen Sie Ihre Kinder sie in vollen Zügen genießen, ohne dass ein Smartphone ihre Aufmerksamkeit ablenkt.
Unterschreiben Sie daher noch heute das Versprechen, Ihren Smartphone-Konsum und den Ihrer Kinder bewusst zu reduzieren. Gemeinsam können wir eine Balance zwischen der Nutzung moderner Technologien und dem Erhalt ungestörter Lebenszeit finden.
Stangl, W. (2024, 16. November). Negativen Auswirkungen von Smartphones auf die kindliche Entwicklung. Neuigkeiten aus der wissenschaftlichen Pädagogik.
https:// paedagogik-news.stangl.eu/negativen-auswirkungen-von-smartphones-auf-die-kindliche-entwicklung.