Die Ursachen für die mangelnde Fähigkeit von Kindern, sich selbst zum Lernen zu motivieren, sind vielfältig. In den meisten Fällen lässt sich dies auf ein Umfeld zurückführen, in dem sämtliche Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt werden. Die eigene Einschätzung der Leistung fällt durchweg positiv aus, während eine Fremdeinschätzung seitens Dritter zu Schwierigkeiten führt, die von den Betroffenen nicht erwünscht sind.
Dabei stellt der erfolgreiche Umgang mit schlechten Noten einen entscheidenden Faktor dar. Die Betroffenen geben an, sich in einem emotionalen Zustand zu befinden, der durch das Gefühl von Unwohlsein und negativen Emotionen geprägt ist. Diese Gefühlslage ist bei Jugendlichen weit verbreitet und muss von ihrem Umfeld akzeptiert werden. Wie gestaltet sich der weitere Verlauf? Welcher Aspekt wird fokussiert?
In diesem Kontext stellt sich die Frage, welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Situation zu verbessern. Es kann als förderlich erachtet werden, sich Unterstützung zu holen, um eine Analyse zu erstellen, welche Lernstrategien beim nächsten Mal zu einer Optimierung des Lernprozesses führen und welche Fehlerquellen zukünftig vermieden werden sollten. Die Mehrheit der Kinder ist sich der Defizite, die zu den schlechten Noten geführt haben, in der Regel nicht bewusst.
Die Wahrnehmung von Fehlern als integraler Bestandteil des Lernprozesses ist nicht gegeben. Die Begriffe des wachsenden und des fixen Selbstbildes wurden von Carol Dweck geprägt. Ein positives Selbstbild ermöglicht es Kindern, neue Kenntnisse und Fähigkeiten zu erwerben und sich weiterzuentwickeln. Ein fixes Selbstbild impliziert die Annahme, dass die eigene Leistungsfähigkeit als schlecht bewertet wird und keine Möglichkeit zur Veränderung besteht. Dies wird begründet mit der Annahme, dass andere Schüler besser seien. In der Konsequenz ist eine auf einem starren Selbstbild basierende Motivation nicht gegeben.