Kinder besitzen eine deutlich höhere Fähigkeit, neue Sprachen zu erlernen, als Erwachsene. Diese Unterschiede beruhen auf biologischen und kognitiven Faktoren. In ihren frühen Jahren können Kinder Sprachen schnell und flexibel lernen, wohingegen Erwachsene oft Probleme haben, eine neue Sprache so fließend wie Kinder zu beherrschen. Ein entscheidender Grund für diese Differenz ist die sogenannte „kritische Periode“ in der Kindheit. In diesem Zeitraum sind Kinder besonders empfänglich für sprachliche Reize und können neue Sprachen leichter sowie mit natürlicher Aussprache erwerben. Erwachsene hingegen haben bereits eine etablierte Muttersprache, was das Erlernen einer zusätzlichen Sprache erschwert.
Darüber hinaus besitzen Kinder eine höhere Gehirnplastizität, was bedeutet, dass ihr Gehirn flexibler und anpassungsfähiger ist. Diese neurologische Flexibilität ermöglicht es Kindern, neue Sprachen schneller zu lernen und ihr Sprachverständnis effektiv zu vertiefen. Auch die Lernmethoden unterscheiden sich: Kinder lernen Sprachen hauptsächlich durch Eintauchen und Nachahmen, also durch Immersion und Imitation, wodurch sie Sprachmuster und Aussprache natürlicher aufnehmen. Erwachsene neigen dagegen dazu, Sprachen eher durch formale Lernprozesse und Grammatikregeln zu erwerben, was möglicherweise weniger effektiv sein kann.
Kinder haben aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften, einem flexibleren Gehirn, einer sensiblen Phase für Sprachentwicklung und intuitiveren Lernmethoden einen Vorteil beim Erlernen neuer Sprachen im Vergleich zu Erwachsenen.