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Denken – was ist das?

    Die Gewinnung von Einsichten und Erkenntnissen durch den Menschen ist ein komplexer Prozess, der auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Beobachtungen und Wahrnehmungen bilden die Grundlage für das Verständnis der Welt um uns herum, aber erst durch die Verknüpfung dieser Beobachtungen zu Erfahrungen werden sie wirklich bedeutsam. Vor allem aber ist es das schlussfolgernde Denken, das es uns ermöglicht, Zusammenhänge zwischen Sachverhalten herzustellen und Rückschlüsse zu ziehen.

    Beim Lesen zum Beispiel erschließt man nicht nur den direkten Inhalt eines Textes, sondern interpretiert auch das, was „zwischen den Zeilen steht“. Man rekonstruiert aus Fakten etwas, was nicht unmittelbar beobachtbar ist, und zieht daraus Schlüsse über den Inhalt. Ähnlich ist es auch im Alltag: Aus Bremsspuren kann man auf die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs schließen, und aus Alibis kann man Ableitungen über mögliche Täter treffen.

    Das Denken kann auch als eine Art Simulation von gemachten Erfahrungen betrachtet werden, die sowohl bewusst als auch unbewusst ablaufen kann. Frühere Erlebnisse beeinflussen maßgeblich, wie wir neue Erfahrungen aufnehmen und verarbeiten. Unser Wissen ist plastisch und wird fortwährend modifiziert, basierend auf den Erfahrungen, die wir machen.

    Schließlich spielen auch Gefühle eine zentrale Rolle beim Denken, insbesondere bei der Steuerung von Handlungen. Diese Gefühle sind oft die Manifestation von gemachten Erfahrungen in ähnlichen Situationen, die angenehm oder unangenehm waren. Daher ist es wichtig, die Verbindung zwischen Denken, Erfahren und Fühlen zu verstehen, um ein umfassendes Bild davon zu bekommen, wie wir die Welt um uns herum wahrnehmen und interpretieren (Stangl, 2024).

    Literatur

    Stangl, W. (2024, 28. Juli). Die Entwicklung des schlußfolgernden Denkens. [werner stangl]s arbeitsblätter.
    https://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/DENKENTWICKLUNG/