Die Speicherung und Abrufung von Wörtern durch das Gehirn wurde durch die Betrachtung des Gehirns als eine Art mentalen Lexikons erforscht, in dem der Wortschatz eines Menschen gespeichert ist. Das mentale Lexikon eines Erwachsenen umfasst etwa 40.000 Wörter, was effektive Kommunikation ermöglicht. Die Speicherung der Wörter erfolgt in Netzwerken, die mit persönlichen Erfahrungen und Assoziationen verknüpft sind. Durch freie Assoziationen können Gedanken und Sprache besser verstanden werden, da die Ablage der Wörter im Gedächtnis in einem Netzwerk erfolgt.
Um weitere Erkenntnisse über die Struktur des mentalen Lexikons zu gewinnen, besteht für interessierte Personen die Möglichkeit, an einem Forschungsprojekt teilzunehmen. Im Rahmen dessen werden spontane Assoziationen zu bestimmten Begriffen schriftlich festgehalten. Das Projekt „Small World of Words” wird von der Katholischen Universität Leuven geleitet und umfasst 19 Sprachen. Das Projekt wird im deutschsprachigen Raum von Forschenden verschiedener Universitäten umgesetzt. Die Analyse der Assoziationen zielt darauf ab, die Struktur und Vielfalt der Wortbedeutungen im Gedächtnis besser zu verstehen. Die Teilnahme ist online unter https://smallworldofwords.org/de möglich und umfasst die Beantwortung von Fragen zu den spontanen Assoziationen in Bezug auf einen bestimmten Begriff. Die Teilnahme dauert etwa fünf Minuten.