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Der neue Lügendetektor künstliche Intelligenz?

    Durch Fortschritte in der EEG-Technologie und den Einsatz Künstlicher Intelligenz kann die Wissenschaft mittlerweile weitaus mehr über die Aktivität im menschlichen Gehirn erkennen als jemals zuvor. Zwar ist es nach wie vor nicht möglich, die genauen Inhalte von Gedanken zu lesen, aber bestimmte kognitive Prozesse wie Wiedererkennung, Aufmerksamkeitsfokussierung oder das Betrachten einer Filmszene können bereits sichtbar gemacht und analysiert werden.

    Diese Möglichkeiten eröffnen faszinierende Einblicke in das Funktionieren des menschlichen Gehirns, werfen jedoch auch komplexe ethische Fragen auf. Wie weit sollten solche Technologien zur Untersuchung des menschlichen Bewusstseins genutzt werden? Welche Implikationen haben sie für den Schutz der Privatsphäre und persönlicher Grenzen? Experten betonen, dass wir vom „Gedankenlesen“ im eigentlichen Sinne noch weit entfernt sind, warnen aber auch vor überstürzten, unreflektierten Anwendungen.

    In den nächsten Jahren könnte es tatsächlich möglich werden, Unaufrichtigkeit zu erkennen, indem man die elektrischen Impulse im Gehirn analysiert. EEG-Aufzeichnungen zeigen ein komplexes Wellenmuster, das mit Hilfe Künstlicher Intelligenz immer besser entschlüsselt und interpretiert werden kann. Solche Fortschritte bergen enormes Potenzial, werfen aber auch Fragen nach Missbrauch und ethischen Grenzen auf.

    Das EEG an sich hat eine lange Tradition: Die erste Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des menschlichen Gehirns gelang dem Psychiater Hans Berger vor genau 100 Jahren in Jena. Ähnliche Messungen waren zuvor bereits an Tieren durchgeführt worden, bevor diese bahnbrechende Entdeckung am Menschen erfolgte. Seitdem hat sich die EEG-Technologie stetig weiterentwickelt und ist heute aus der modernen Hirnforschung nicht mehr wegzudenken.