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Was ist eine therapieresistente Depression?

    Eine therapieresistente Depression, auch als behandlungsresistente Depression oder oder schwerwiegende depressive Störung bezeichnet, liegt vor, wenn herkömmliche Behandlungen wie Medikamente, Psychotherapie oder eine Kombination aus beiden nicht ausreichen, um die Symptome der Depression zu lindern. Depressionen werden in der Regel mit verschiedenen Therapien behandelt, darunter Medikamente (z. B. Antidepressiva) und Psychotherapie (z. B. kognitive Verhaltenstherapie oder interpersonelle Therapie), die in den meisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen.

    Im diesem Zusammenhang ist es wichtig zu beachten, dass nur etwa ein Drittel der Betroffenen auf eine erste medikamentöse Therapie anspricht und dass die Psychotherapie, die laut Behandlungsleitlinie obligatorisch sein sollte, nicht als diagnostisches Kriterium für eine therapieresistente Depression herangezogen wird. Wichtig ist die Aufklärung über die Wirkungsweise von Antidepressiva, da eine Besserung innerhalb kurzer Zeit grundsätzlich nicht zu erwarten ist, denn häufig treten zunächst unerwünschteArzneimittelwirkungen wie Übelkeit oder Kopfschmerzen zusätzlich zu den depressiven Symptomen auf, und erst zwei bis vier Wochen nach Erreichen der Zieldosis und konstantem Blutspiegel ist mit einer Besserung der depressiven Symptomatik zu rechnen. Wird dies den Betroffenen nicht ausreichend vermittelt, werden die Medikamente häufig falsch oder unregelmäßig eingenommen und/oder zu schnell gewechselt, bevor eine Wirkung zu erwarten ist.

    Eine therapieresistente Depression kann jedoch auftreten, wenn die Betroffenen nicht auf die Standardbehandlungen ansprechen, so dass es in diesen Fällen notwendig sein kann, alternative Therapien auszuprobieren, wie z. B. Elektrokonvulsionstherapie, transkranielle Magnetstimulation oder die Verabreichung von Ketamin, wobei manchmal auch eine Kombination verschiedener Therapien wirksam sein kann.

    Die Bezeichnung therapieresistente Depression bedeutet jedoch nicht, dass die Depression überhaupt nicht behandelbar ist, sondern lediglich, dass die konventionellen Behandlungen nicht ausreichend wirksam waren und weitere Interventionen erforderlich sein können. Schlägt die Therapie einer Depression nicht wie erhofft an, ist es von großer Bedeutung, den Ursachen auf den Grund zu gehen, denn erst wenn in den genannten Bereichen keine Anpassungsmöglichkeiten mehr bestehen, können weitere Therapieoptionen überdacht werden. Wenn also weder Antidepressiva als Mono- oder Kombinationstherapie noch Psychotherapie den Betroffenen helfen, können weitere Behandlungsverfahren versucht werden, etwa Esketamin zur Behandlung therapierefraktärer Depressionen.

    Literatur

    Stangl, W. (2011, 16. Juli). Depression. Online Lexikon für Psychologie & Pädagogik.
    https:// lexikon.stangl.eu/294/depression#Therapieresistente_Depression.
    https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/depression/id_100383442/therapieresistente-depression-was-hinter-der-variante-steckt.html (24-04-16)