Der Psychotherapeut Rolf Schmiel empfiehlt in seinem Buch „Psychohacks für ein glückliches Leben – 111 wirksame Tools gegen den Alltagswahnsinn“ Psychohacks wie „WhatsApp-Dich-Selbst“, den „Schrei-Baum“ und den „Wau-Wau-Walk“. Psychohacks sind psychologische Techniken, die verwendet werden können, um seine eigenen Handlungen, Gedanken oder Gefühle zu beeinflussen. Grundgedanken von Psychohacks sind:
- Die Macht der Suggestion: Menschen sind anfällig für Suggestion, was verwendet werden kann, um sich selbst dazu zu bringen, Dinge zu tun, die man sonst nicht tun würde
- Framing: Framing ist die Art und Weise, wie Informationen präsentiert werden, und kann verwendet werden, um Dinge auf eine bestimmte andere Art und Weise wahrzunehmen oder zu bewerten.
- Nudging: Nudging ist eine subtile Form der Selbstmanipulation, die verwendet werden kann, um sich selbst dazu zu bringen, Entscheidungen zu treffen, die den eigenen Interessen zuträglich sind.
Allen Psychohacks liegt die Idee zugrunde, zu lernen, seine Emotionen zu regulieren, denn in dem Moment, in dem man mitten im Drama steckt und man emotional übermannt wird, trifft man nie gute Entscheidungen, ist man nie ein guter Kommunikationspartner, selten ein guter Elternteuil oder guter Mitarbeiter.
Beim „Schrei-Baum“ geht es darum, sich bewusst zu machen, dass die schlechte Stimmung, die man gerade hat, weil vielleicht der Chef doof war, man Post vom Finanzamt bekommen hat oder sonst irgendwie überfordert ist, eine extrem toxische Wirkung hat, mit der man die ganze Familie oder den Freundeskreis vergiften kann. Der Hack zur Lösung ist also, sich irgendwo im Wald – im öffentlichen Park kann es zu Komplikationen führen – einen Baum zu suchen, bei dem man seine innere Wut loswerden und wirklich einmal richtig laut werden darf.
Beim Hack „WhatsApp–Dich-selbst“ gründet man eine WhatsApp-Gruppe mit einer weiteren Person und schmeißt den anderen aber sofort wieder hinaus, wobei man denjenigen idealerweise vorher darüber informieren sollte, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. Das Ziel ist, mit sich allein in der Gruppe zu sein und immer dann, wenn einem etwas gelungen ist, schickt man sich eine diktierte Nachricht, wobei es wichtig ist, dass es etwas Lobendes ist und das in der dritten Person zu machen. Dadurch geht man viel bewusster mit dem um, was man kann.
Der „Wau-Wau-Walk“ bedeutet, dass man sich einen Hund anschafft, wobei man sich dreimal am Tag auf das Tier konzentrieren muss und sich selbst dabei vergessen kann, am besten ohne Handy und draußen im Wald.
Der „Trink Dich glücklich“-Hack bedeutet, sich morgens in Ruhe hinzusetzen, eine Tasse Kaffee oder Tee für sich Zeit nehmen und mit jedem Schluck, den man nimmt, sich darüber Gedanken machen, worüber man glücklich ist.
Zusammengefasst nach einem Interview mit dem Autor in der WELT vom 4. August 2023.