Der Mensch ist ständig polymeren Materialien ausgesetzt, z. B. in Textilien, Autoreifen und Verpackungen. Leider verschmutzen ihre Abbauprodukte die Umwelt, was zu einer weit verbreiteten Kontamination mit Mikro- und Nanokunststoffen (MNPs) führt. Die Blut-Hirn-Schranke ist dabei eine wichtige biologische Barriere, die das Gehirn vor schädlichen Substanzen schützt. In einer Studie haben Kopatz et al. (2023) kurzfristige Aufnahmestudien an Mäusen mit oral verabreichten Polystyrol-Mikro-/Nanopartikeln durchgeführt und zeigten, dass nanometergroße Partikel – aber nicht größere Partikel – das Gehirn innerhalb von nur zwei Stunden nach der Verabreichung erreichen. Nanoplastik wird mit einer Größe von unter 0,001 Millimeter definiert, Mikroplastik ist mit 0,001 bis 5,0 Millimeter teilweise noch mit freiem Auge sichtbar.
Um den Transportmechanismus zu verstehen, haben die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen grobkörnige Molekulardynamiksimulationen der Wechselwirkung von DOPC-Doppelschichten mit einem Polystyrol-Nanopartikel in Anwesenheit und Abwesenheit verschiedener Coronae durchgeführt und fanden mit Hilfe von Computermodellen heraus, dass eine bestimmte Oberflächenstruktur (biomolekulare Korona) für die Passage der Plastikpartikel ins Gehirn entscheidend ist. Cholesterinmoleküle verstärkten also die Aufnahme dieser Verunreinigungen in die Membran der Blut-Hirn-Schranke, während das Proteinmodell sie hemmte. Diese gegenläufigen Effekte könnten nach Ansicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler den passiven Transport der Partikel ins Gehirn erklären.
Übrigens: Wer die empfohlenen 1,5 bis zwei Liter Wasser pro Tag aus Plastikflaschen trinkt, nimmt allein auf diese Weise rund 90000 Plastikpartikel pro Jahr zu sich, wer jedoch Leitungswasser trinkt, kann je nach geografischem Wohnort die aufgenommene Menge auf 40000 reduzieren
Winzige Plastikpartikel gelangen auch ins Gehirn – MedUni Wien
Wie diese winzigen Teilchen es schaffen, die Blut-Hirn-Schranke zu durchqueren und folglich auch ins Gehirn vorzudringen, wurde nun in einer …
Winzige Plastikpartikel gelangen auch ins Gehirn – APA-OTS
Winzige Plastikpartikel gelangen auch ins Gehirn. Mechanismus zur Überwindung der Blut-Hirn-Schranke erstmals beschrieben. Wien (OTS) – Als eines der …
Wiener Studie zeigt: – Winzige Plastikpartikel gelangen auch ins Gehirn – Kronen Zeitung
Winzige Plastikteilchen schaffen es, die Blut-Hirn-Schranke zu durchqueren und folglich auch ins Gehirn vorzudringen, wie eine Forschungsarbeit …
Mikroplastik: In zwei Stunden im Gehirn – Die Presse
Ein Wiener Forschungsteam weist nach, dass Plastikpartikel über die Nahrung bis ins Gehirn wandern. Das könnte gravierende Auswirkungen haben.
Mikroplastik gelangt auch ins Gehirn – Niederösterreichischen Nachrichten
Winzige Mikro- und Nanoplastikpartikel (MNP) können nicht nur wie bekannt unter anderem über die Nahrung in den Körper, sondern sogar bis ins Gehirn.
Forscher weisen Mikroplastik nun sogar im Gehirn nach – Gesundheit – Heute
Die weltweite Plastikkrise bedroht sämtliche Lebewesen. Forscher konnten jetzt nachweisen, wie die unglaublich kleinen Partikel ins Gehirn …
Mikroplastik gelangt auch ins Gehirn – Salzburger Nachrichten
Salzburger Nachrichten
Im Gehirn könnten Plastikpartikel das Risiko von Entzündungen, neurologischen Störungen oder sogar neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer oder …
Gefährlich: Mikroplastik gelangt auch ins Gehirn – Weekend Magazin
Gefährlich: Mikroplastik gelangt auch ins Gehirn. 21.04.2023 um 11:13, APA, Red. Wie diese Teilchen es schaffen, die Blut-Hirn-Schranke zu …
Mikroplastik kann über Nahrung bis ins Gehirn gelangen – Tiroler Tageszeitung
Das Überwinden der Blut-Hirn-Schranke von Mikroplastik wurde von Forschenden der MedUni Wien erstmals beschrieben. Die Plastikpartikel im Gehirn …
Verstörende Studie: Mikroplastik schleicht sich als „Trojaner“ ins Gehirn – Kleine Zeitung
… dass Mikroplastikpartikel problemlos die Blut-Hirn-Schranke überwinden. Über die Nahrung landete der Kunststoff binnen weniger Stunden im Gehirn.
Literatur
Kopatz, Verena, Wen, Kevin, Kovács, Tibor, Keimowitz, Alison S., Pichler, Verena, Widder, Joachim, Vethaak, A. D., Hollóczki, Oldamur & Kenner, Lukas (2023). Micro- and Nanoplastics Breach the Blood–Brain Barrier (BBB): Biomolecular Corona’s Role Revealed. Nanomaterials, 13, doi:10.3390/nano13081404.